Investing.com – Michael Saylor, der charismatische CEO von MicroStrategy (NASDAQ:MSTR), ist allseits dafür bekannt, welches Potenzial er in Bitcoin sieht. Doch als der Bitcoin-Kurs kürzlich unter die 50.000-Dollar-Marke fiel, nutzte Saylor die Chance zum Nachkauf überraschenderweise nicht.
Dies wirft Fragen auf, ob seine Strategie wirklich so robust ist, wie er es oft darstellt.
Während eines Interviews mit Bloomberg Television betonte Saylor am 7. August erneut, dass der Bitcoin langfristig viele Vorteile genießt. Er erläuterte, dass MicroStrategy konsequent vierteljährlich BTC kauft, unabhängig von kurzfristigen Marktschwankungen. Doch warum griff er nicht zu, als Bitcoin unter 50.000 Dollar fiel, immerhin eine Kaufgelegenheit, möchte man meinen?
Allgemein sieht Saylor die Volatilität von Bitcoin nicht als Makel, sondern als wesentliche Eigenschaft. Aus seiner Sicht generiert diese Volatilität global Kredite und Liquidität, was langfristig für eine stabile Wertentwicklung sorgt. Doch Kritiker argumentieren, dass ein so dramatischer Preisverfall skeptischen Investoren beweist, dass Bitcoin ein unzuverlässiges Wertaufbewahrungsmittel ist.
Saylors Argumente klingen überzeugend: Bitcoin als digitales Kapital sei physischem und finanziellem Kapital überlegen, da es nicht beschlagnahmt werden kann. Aber in der Praxis fragen sich viele, ob es klug war, diese einmalige Kaufgelegenheit verstreichen zu lassen.
So bleibt die Frage: Ist Saylors Untätigkeit ein langfristig cleverer Schachzug, weil er unabhängig vom Marktgeschehen vierteljährlich kauft oder eine verpasste Chance, die seine Glaubwürdigkeit als Bitcoin-Promoter in Frage stellt? Seine Fans mögen ihm folgen, aber Skeptiker werden durch diese Episode nicht überzeugt.