Von Ambar Warrick
Investing.com – Die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) beabsichtigt, die Kryptofirma Paxos Trust Co, die den Binance USD Stablecoin herausgibt, wegen des angeblichen Verkaufs von nicht registrierten Wertpapieren zu verklagen, berichtete das Wall Street Journal am Sonntag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Die Durchsetzungsabteilung der SEC hat Paxos eine Wells-Notice zukommen lassen, ein Schreiben, mit dem die Behörde Unternehmen über mögliche Durchsetzungsmaßnahmen gegen sie informiert.
Die Aufsichtsbehörde behauptete, dass Binance USD (BUSD) ein nicht registriertes Wertpapier ist und dass Paxos durch die Ausgabe des Tokens gegen Anlegerschutzgesetze verstoßen hat.
Eine Wells-Notice ermöglicht es Unternehmen, der SEC schriftlich zu antworten und der Kommission mitzuteilen, weshalb sie keine Klage einreichen sollte. Die fünf Kommissare der SEC müssen jedes weitere Vorgehen gegen das Unternehmen genehmigen.
Der BUSD ist ein Stablecoin, der von Paxos durch die Vergabe einer Lizenz für die Marke Binance ausgegeben wird. Binance, die größte Kryptobörse der Welt, behauptet, dass der Token vollständig unterlegt ist und eine 1:1-Parität mit dem US-Dollar aufweist.
Der Token ist der drittgrößte Stablecoin der Welt hinter dem USDT von Tether und dem USD Coin von Circle, während die Marktkapitalisierung rund 16 Milliarden Dollar beträgt.
Das Vorgehen der SEC erfolgt vor dem Hintergrund der zunehmenden Prüfung von Kryptounternehmen durch die US-Regulierungsbehörden nach dem jüngsten Konkurs von FTX. Die Wertpapieraufsichtsbehörde hat kürzlich einen Vergleich in Höhe von 30 Millionen Dollar mit der Krypto-Börse Kraken geschlossen, die sich verpflichtete, ihr US-Staking-Programm einzustellen.
Der Vorsitzende der SEC, Gary Gensler, erklärte zudem kürzlich, dass die Kommission die potenziellen Risiken von Stablecoins untersuchen werde.
Stablecoins spielen eine wichtige Rolle bei der Erleichterung des Kryptohandels, indem sie den Nutzern Dollar-Äquivalente bieten, die dann zur Ausführung von Geschäften an Kryptobörsen verwendet werden können. Doch auch in diesem Bereich häufen sich die Betrugsvorwürfe, insbesondere aufgrund der Unklarheit über die Vermögenswerte, die hinter den großen Akteuren in diesem Bereich stehen.
So sieht sich beispielsweise Tether, der mit einer Marktkapitalisierung von 65 Milliarden Dollar weltweit größte Stablecoin, zunehmender Kritik ausgesetzt, weil das Unternehmen keine ordnungsgemäße Bilanzprüfung durchführt. Das Unternehmen veröffentlicht zwar vierteljährliche Bescheinigungen über seine Reserven, doch Kritiker argumentieren, dass diese Bescheinigungen keine vollständige Prüfung darstellen.
Mögliche regulatorische Maßnahmen stellen einen weiteren Gegenwind für den Kryptomarkt dar, der 2022 einen starken Kursverfall zu verzeichnen hat. Der Bitcoin, die weltweit größte Kryptowährung, hat im vergangenen Jahr über 60 Prozent seines Wertes verloren.