Investing.com – Der Zusammenbruch von Terra hatte weitreichende Folgen, denn Krypto-Unternehmen wie Three Arrows und Voyager Digital, die sich verspekuliert hatten, mussten Konkurs anmelden. Die Krypto-Kreditplattform Celsius könnte der nächste Kandidat sein, dem es nicht möglich ist, seinen Geschäftsbetrieb aufgrund der immensen Verbindlichkeiten aufrechtzuerhalten.
Außerdem wurden einige Akteure des Krypto-Marktes Gegenstand von Ermittlungen. Die Kryptobörse Upbit hatte sich ebenfalls verdächtig gemacht, denn noch vor dem großen Zusammenbruch stieß das Unternehmen LUNA im Wert von 100 Millionen Dollar ab. Der Betreiber Dunamu beteuert jedoch, dass diese Transaktion bereits im Februar 2021 stattgefunden hat.
Obwohl die Zahl der aktiven Händler in Südkorea mit dem Terra-Kollaps einbrach, plant die Kryptobörse weiter zu expandieren und in den nächsten fünf Jahren 380 Millionen Dollar zu investieren. Dabei sollen in den verschiedensten Bereichen bis zu 10.000 Arbeitsplätze geschaffen werden, wie der CEO Sirgoo Lee erklärte:
„Dunamu wird zur Stärkung der inländischen industriellen Wettbewerbsfähigkeit beitragen, indem es aktiv in neue Zukunftsbranchen wie die Blockchain investiert und Arbeitsplätze schafft.“
Für die ursprüngliche Terra-Blockchain sieht es indes alles andere als gut aus. Denn während der LUNA Classic kaum noch ein Lebenszeichen von sich gibt, verlassen die verbliebenen Projekte die Blockchain in Richtung Polygon. Es sind 48 Projekte, die nicht dem Terra-Gründer Do Kwon blind folgen wollten. Zu groß scheint der Vertrauensbruch und die Angst, ein ähnliches Desaster erneut zu erleben.
Diese Projekte haben sich zu einer Allianz zusammengeschlossen und migrieren nun gemeinsam auf Polygon. Der Polygon CEO Ryan Watt ist darüber sehr erfreut, denn es wäre zu schade gewesen, wenn die Blockchainwelt diese Talente verloren hätte.
Währenddessen beschlossen die Ermittlungsbehörden in Südkorea und den USA untereinander Informationen auszutauschen, um den Kollaps der Terra-Blockchain nahtlos aufzuklären. Laut der Nachrichtenagentur Yonhap reiste der südkoreanische Justizminister Han Dong-hoon zu diesem Zweck extra in die USA, wo er den Leiter und die stellvertretende Leiterin der Securities and Commodities Fraud Task Force der US-Staatsanwaltschaft traf.
Südkorea verhängte vorsorglich Ausreiseverbote für die ehemaligen Mitarbeiter von TerraForm Lab (TFL). Damit soll im Falle einer drohenden Strafverfolgung der Zugriff auf diese Personen erleichtert werden.
Von Marco Oehrl
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