Von Ambar Warrick
Investing.com - Die australische Verbraucherpreisinflation ist im Januar aufgrund geringerer Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Kraftstoffen deutlich weniger stark gestiegen als erwartet. Allerdings blieb die Inflation in der Nähe des 30-Jahres-Hochs.
Der Verbraucherpreisindex (VPI) stieg im Januar auf das Jahr hochgerechnet um 7,4 %. Das geht aus aktuellen Daten des australischen Statistikamtes (ABS) hervor. Erwartet worden waren 8,1 %, nach 8,4 % im Dezember.
Dennoch war dies der zweithöchste jährliche Inflationsanstieg, seit das ABS im Jahr 2018 begonnen hat, monatliche Inflationsdaten zu veröffentlichen.
Der Rückgang der Lebensmittel- und Kraftstoffinflation leistete den größten Beitrag zur Mäßigung der Teuerung. Für beide Posten gingen die Preise von zweistelligen Prozentraten zurück. Ausgeglichen wurde diese positive Entwicklung allerdings durch steigende Immobilienpreise aufgrund hoher Hypothekenzinsen und steigender Mieten.
Und auch im Freizeit- und Reisesegment blieben die Preise hoch. Der Wegfall der Corona-Maßnahmen sorgte für einen steilen Nachfrageanstieg in diesen Bereichen.
Die am Mittwoch veröffentlichten Daten weisen auf einige Verbesserungen in den globalen Lieferketten hin, die ihrerseits dazu beigetragen haben, die Inflation im Lande zu senken. Dennoch liegt die Inflation weiterhin über dem Zielwert der Reserve Bank of Australia (RBA).
Es wird erwartet, dass die RBA die Zinssätze in nächster Zeit weiter anheben wird, um den ausufernden Preisdruck zu dämpfen. Die Zentralbank prognostizierte kürzlich, dass die VPI-Inflation erst wieder Mitte bis Ende 2025 innerhalb ihres jährlichen Zielbereichs von 2 bis 3 % liegen wird.
Mit der steigenden Inflation gerät die australische Wirtschaft immer stärker unter Druck. Neuste Daten zeigen, dass das Wirtschaftswachstum im 4. Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Die Verlangsamung des Wachstums schränkt die Möglichkeiten der RBA ein, die Zinsen weiter anzuheben.
Gegen Ende 2022 stieg die Inflation stark an, was auf eine Kombination aus Urlaubsnachfrage und einer verfrühten Pause im Zinserhöhungszyklus der RBA zurückzuführen war. Im Februar hob die Zentralbank dann erneut die Leitzinsen an und signalisierte, dass sie dies auch in nächster Zukunft fortsetzen werde.
Der australische Dollar gab nach Veröffentlichung der Inflationsdaten um 0,4 % nach.