Investing.com - Der chinesische Dienstleistungssektor ist im Juni weniger stark gewachsen als von den Experten angenommen. Das ergab eine private Umfrage am Mittwoch. Schwache Exportdaten und eine schwache inländische Nachfrage warfen weitere Fragen über die wirtschaftliche Erholung des Landes auf.
Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor lag im Juni bei 53,9 und damit unter den Erwartungen von 56,2. Im Mai lag der Index noch bei 57,1. Die Daten für Juni waren der zweitschlechteste Wert des Index in diesem Jahr.
Sowohl das Angebot als auch die Nachfrage nahmen im Laufe des Monats zwar zu, jedoch in einem deutlich geringeren Tempo, so die Caixin Insight Group in einer Mitteilung.
Eine Wiederbelebung des Tourismussektors schien die Nachfrage nach Dienstleistungen nur begrenzt anzukurbeln.
Auch die fortgeführten Stimulierungsmaßnahmen der chinesischen Regierung haben die lokale Wirtschaftstätigkeit trotz der Liquiditätsspritzen und der jüngsten Zinssenkungen der People's Bank of China nur begrenzt unterstützt.
„Die Indikatoren für die Geschäftstätigkeit und die Auftragseingänge blieben beide den sechsten Monat in Folge über einem Wert von 50, verzeichneten aber die niedrigsten Werte seit Januar bzw. Dezember, da die Erholung auf dem Dienstleistungsmarkt schwächer als erwartet ausfiel“, so Wang Zhe, leitender Wirtschaftswissenschaftler bei der Caixin Insight Group.
Die Caixin-Ergebnisse folgen auf frühere Daten, die einen Rückgang im verarbeitenden Gewerbe Chinas zeigten, während sich die Aktivität im nicht-verarbeitenden Gewerbe ebenfalls verlangsamte.
Eine gesonderte offizielle Umfrage, die ebenfalls heute veröffentlicht wurde, zeigt, dass sich die gesamte chinesische Wirtschaftstätigkeit im Juni gegenüber dem Vormonat deutlich verlangsamt hat. Der konsolidierte Einkaufsmanagerindex fiel im Juni auf 52,5 von 55,6 im Mai.
Eine Reihe schwacher Wirtschaftsdaten aus China hat erneut die Frage aufgeworfen, ob sich die größte Volkswirtschaft Asiens so stark erholen wird, wie die Märkte dies erwarten. Das verarbeitende Gewerbe in China ist im 2. Quartal in allen drei Monaten geschrumpft, was die Sorgen über ein schwaches Bruttoinlandsprodukt für diesen Zeitraum verstärkt hat.
Die Konjunkturmaßnahmen der chinesischen Regierung haben sich bisher nur begrenzt auf die Wirtschaftstätigkeit ausgewirkt. Privatanleger bleiben dem Land gegenüber vorsichtig. Die jüngsten Verluste bei chinesischen Aktien und dem Yuan spiegeln auch die sich verschlechternde Stimmung gegenüber der wirtschaftlichen Lage im Reich der Mitte wider.