Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

Deutsche Wirtschaft - Asiens Freihandelspakt "keine gute Nachricht für uns"

Veröffentlicht am 16.11.2020, 11:41
© Reuters.

Berlin, 16. Nov (Reuters) - Die deutsche Wirtschaft sieht Nachteile auf sich zukommen durch den Abschluss des weltgrößten Freihandelspaktes von China mit 14 anderen Asien-Pazifik-Staaten. "Für Deutschland ist das Abkommen keine gute Nachricht", sagte der Präsident des Außenhandelsverbandes BGA, Anton Börner, am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. "Mit dem künftig verbesserten Marktzugang chinesischer Unternehmen in den anderen 14 Staaten des nun größten Handelspakts der Welt werden sich gleichzeitig die Absatzmöglichkeiten deutscher Unternehmen relativ verschlechtern." China habe die Möglichkeit, die Handelsordnung in diesem Wirtschaftsraum nun maßgeblich zu bestimmen.

Das Abkommen sei daher ein Rückschlag für das erklärte Ziel der EU, ihre Handelsbeziehungen zu diversifizieren. "Erschwerend kommt noch hinzu, dass sich Europa derzeit weitestgehend aus dem Wettlauf um Handelsabkommen und bessere Marktzugänge verabschiedet hat", sagte Börner. "Anstatt vermehrt auf internationale Kooperation zu setzen, überfrachtet die EU ihre Handelsabkommen, bis sie scheitern." Das sei derzeit beim Abkommen mit der südamerikanischen Staatengruppe Mercosur zu beobachten, das am Streit um die brasilianische Regenwaldabholzung noch scheitern könnte. Auch das Abkommen mit Kanada, Ceta genannt, liege immer noch zur Ratifizierung im Bundestag.

In der Politik wächst die Forderung nach einer Antwort des Westens. "Ein Handelsabkommen mit den USA bleibt essenziell, um den Westen insgesamt zu stärken", sagte der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Jürgen Hardt. "Es sollte auf der Wunschliste Deutschlands und der EU an den neuen US-Präsidenten ganz oben stehen." Das neue asiatische Abkommen müsse "ein Weckruf für Europa sein". Die EU könne es sich nicht länger leisten, Freihandelsverhandlungen auf die lange Bank zu schieben. "Dann werden andere Nationen die Standards setzen, und wir Europäer geraten ins Hintertreffen", warnte Hardt.

Der neuen Regionalen Umfassenden Wirtschaftspartnerschaft (RCEP) gehören neben China und den zehn Asean-Staaten Vietnam, die Philippinen, Singapur, Indonesien, Malaysia, Thailand, Myanmar, Brunei, Laos und Kambodscha auch Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland an. Sie streben eine schrittweise Senkung von Zöllen an. Der Pakt umfasst rund ein Drittel der globalen Wirtschaftsleistung und mit 2,2 Milliarden Verbrauchern rund 30 Prozent der Weltbevölkerung. Die USA sind damit bei einem zweiten Handelspakt in der Asien-Pazifik-Region außen vor, nachdem sich Präsident Donald Trump aus dem von seinem Vorgänger Barack Obama vorangetriebenen TPP-Abkommen zurückgezogen hatte.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.