Investing.com -- Die Inflation in Großbritannien ist im November stärker als gedacht zurückgegangen. Dadurch nimmt der Druck auf die Bank of England ab, die Leitzinsen vor dem Hintergrund einer Rezession weiter kräftig zu erhöhen
Der Verbraucherpreisindex stieg gegenüber dem Vormonat um 0,4 %, nach alarmierenden 2,0 % im Oktober. Analysten hatten im Schnitt mit 0,6 % gerechnet.
Damit sank die Jahresrate von 11,1% auf 10,7%.
Nach Angaben des Office for National Statistics (ONS) war der moderate Preisrückgang vor allem auf den Fall der Benzinpreise und der Preise für Gebrauchtwagen zurückzuführen. Aber auch rückläufige Preise für Bekleidung, Hotels sowie Spiele und Spielzeug lasteten auf dem Index. Der stärkste Aufwärtsdruck ging dabei vom Alkoholgenuss in Restaurants und Kneipen aus.
Ohne die volatilen Kraftstoff- und Energiekomponenten ging die Kernrate ebenfalls stärker zurück als erwartet und stieg nur um 0,3 %, statt der prognostizierten 0,5 %. Auf Jahresbasis liegt die Kerninflation nun bei 6,3 %, nach 6,5 % im Vormonat.
Die Zahlen kommen nur wenige Stunden vor der Bekanntgabe der jüngsten geldpolitischen Beschlüsse der Bank of England (BoE). Der Markt rechnet mit Uneinigkeit im geldpolitischen Ausschuss über die zu ergreifenden Maßnahmen. Einige Mitglieder schrecken angesichts des sich abzeichnenden Inflationsgipfels vor weiteren großen Zinserhöhungen zurück.
von Geoffrey Smith