Investing.com - Der britische Dienstleistungssektor erholt sich weiterhin von seinem Tiefstand im Juli. Die am Mittwoch veröffentlichten Daten aus der Industrie fördern den Optimismus hinsichtlich der Konjunkturlage im Land, da der Sektor rund 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht.
Angaben der Forschungsgruppe Markit zufolge fiel der saisonbereinigte Markit/CIPS-Index für den Dienstleistungssektor in Großbritannien im vergangenen Monat von 52,9 auf 52,6.
Analysten hatten einen Abstieg des Index auf 52,0 erwartet.
Ein Wert über 50,0 weist auf eine Expansion der Industrie hin, unter 50,0 - auf Kontraktion.
Laut Markit erholt sich der Sektor weiterhin von dem „durch das EU-Referendum verursachten Schock“. Neugeschäftsentwicklung wächst so schnell wie zuletzt im Februar.
Die Marktforschungsgruppe hielt nicht fest, dass der fallende Sterling-Kurs zum höchsten Anstieg der Inputkosten seit Februar 2013 geführt hatte.
„Die Umfrageergebnisse legen nahe, dass die Wirtschaft seit dem EU-Referendum erneut gemäßigtes Wachstum verzeichnet. Die Expansion des Dienstleistungssektors wird von einer Rückkehr zum Wachstum in der Bauwirtschaft und einem besonders hohen Anstieg der Gewerbeaktivität begleitet,“ so Chefökonom von Markit Chris Williamson.
Williamson hebt in seinem Bericht hervor, dass die zusammengesetzten Ergebnisse der drei Sektoren auf das stärkste Wirtschaftswachstum seit Januar hindeuten. „Die Unternehmen lassen sich nicht von kurzfristigen Brexit-Sorgen beeindrucken und nutzen die Vorteile der schwächeren Währung.“
Williamson zufolge werde sich die Verbesserung im Sektor in einem Wirtschaftswachstum von 0,1 Prozent für das dritte Quartal niederschlagen. Dennoch werde das Wachstum durch das vom Brexit ausgelöste Tief im Juli beeinträchtigt.
Die September-Daten werden weiteren Stimulusbedarf durch die Bank of England in Zweifel ziehen. Weit verbreitete Sorgen über die zukünftigen Auswirkungen des Brexits bedeuten allerdings, dass „geldpolitische Maßnahmen im Laufe des Tages nicht ausgeschlossen werden können“.
Unmittelbar nach dem Bericht rutschte GBP/USD von 1,2737 auf 1,2726 ab. EUR/GBP stieg von 0,8809 auf 0,8821 und GBP/JPY von 102,82 auf 102,84.
Die Börsenkurse in Europa verlaufen derweil niedriger, Londons FTSE 100 rutscht um 0,22 Prozent ab. Der DJ Euro Stoxx 50 verliert 0,68 Prozent, CAC 40 fällt um 0,62 Prozent und der DAX um 0,69 Prozent.