Investing.com -- Die Zahl der offenen Stellen in den USA ist im Oktober gesunken. Dies deutet auf eine mögliche Verlangsamung der Nachfrage nach Arbeitskräften hin, was wiederum ein Argument für die US-Notenbank sein könnte, sich von ihrem aggressiven Straffungszyklus zu verabschieden.
Laut dem JOLTS-Bericht (Job Openings and Labor Turnover Survey) sank die Zahl der offenen Stellen am letzten Arbeitstag des Monats auf 8,733 Millionen, nach einem nach unten revidierten Wert von 9,350 Millionen Ende September. Volkswirte hatten mit 9,300 Millionen gerechnet.
Nach Angaben des Arbeitsministeriums glich ein Rückgang der offenen Stellen im Gesundheits-, Finanz- und Immobiliensektor einen Anstieg der Stellen im Bereich der Informationsdienstleistungen aus.
Die Zahl der Entlassungen blieb mit 1,6 Millionen gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert. Gleichzeitig sank das Verhältnis von offenen Stellen zu Arbeitslosen auf 1,3 und näherte sich damit dem Niveau vor der Pandemie von 1,2.
"Es ist immer noch ein guter Arbeitsmarkt, aber er verliert an Schwung", sagte Kathy Jones, Chief Fixed Income Strategist bei Charles Schwab (NYSE:SCHW), in einem Beitrag auf der Social-Media-Plattform X.
Die Umfrage kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Märkte auf die Veröffentlichung des wichtigen monatlichen Arbeitsmarktberichts Ende dieser Woche vorbereiten, der das Bild vom Jobmarkt in der größten Volkswirtschaft der Welt vervollständigen könnte.
Die Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarktes hat die Hoffnung genährt, dass die US-Wirtschaft trotz der Zinserhöhungskampagne der US-Notenbank zur Eindämmung der galoppierenden Inflation eine Rezession vermeiden kann.
Anzeichen für eine anhaltend starke Nachfrage nach Arbeitskräften könnten jedoch als mögliche Beschleunigung des Preisauftriebs interpretiert werden, was die Argumente für eine längere Beibehaltung der restriktiven Geldpolitik der Fed verstärken würde.