Von Robert Zach
Investing.com - Soeben wurden die persönlichen Einkommen und Ausgaben aus den USA veröffentlicht.
Die Einkommen der privaten Haushalte stiegen im Januar um 0,6 Prozent (erwartet: 0,3 Prozent), nach Plus 0,1 Prozent im Dezember. Steigt das Einkommen, dann gilt dies als Hinweis auf eine wachsende Konsumlust der Bürger und ein höheres Verbrauchervertrauen.
Per Berichtsmonat Januar legten die Privatausgaben um 0,2 Prozent zu (Vormonat 0,4 Prozent) zu und der reale persönliche Konsum erhöhte sich um 0,1 Prozent.
Die PCE-Kernrate, die volatile Preiskomponenten wie Energie ausschließt, stieg um 1,6 Prozent (Vormonat 1,5 Prozent). Erwartet wurden 1,7 Prozent. Im Monatsvergleich gewann der Kern um 0,1 Prozent.
Solide Zahlen aus den USA, aber das wird der Wall Street nicht viel bringen, so lange eine mögliche Epidemie in den USA nicht vom Tisch ist, zumal die Daten aus Januar stammen. Auf der Grundlage der heutigen Zahlen dürfte die Fed die Füße zunächst stillhalten. Allerdings preisen die Märkte mit einer Wahrscheinlichkeit von 73,8 Prozent eine Zinssenkung der Fed auf der Sitzung am 18. März ein. Grund dafür ist der X-Faktor Coronavirus.
Die Reaktion der Märkte
Der Future auf den Dow Jones verliert 350 Punkte auf 25.197 Zähler. Gestern verzeichnete der US-Standardindex den größten eintägigen Punkterückgang in seiner Geschichte. Für den S&P 500-Future geht es um 1,59 Prozent nach unten auf 2.909 Zähler. Damit notiert der markt breitere Index nicht nur unterhalb der 3000 Punkte-Marke, sondern auch unterhalb der viel beachteten 200-Tage-Linie. Der Nasdaq 100-Future gibt knapp 2 Prozent nach und der Russell 2000, der kleine US-Unternehmen umfasst, sinkt 1,61 Prozent. Der DAX kollabiert 522 Punkte auf 11.851 Zähler.
"Im Moment befinden wir uns noch inmitten einer heftigen Korrektur", sagte Sven Henrich von NorthmanTrader. "Es wird Rallyes geben, und wir sehen einige davon bereits im Intraday-Handel. Aber seien Sie sich jetzt im Klaren: Dies ist ein gewaltiger Kampf um Kontrolle, und dieser Markt hat technisch großen Schaden erlitten", fügte er hinzu.
Trotz der hohen Risikoaversion an den Märkten, die sich in fallenden Aktienkursen und Renditen widerspiegelt, verliert der Goldpreis am Freitag 13,75 Dollar auf 1.629 Dollar je Unze. Silber geht um 3,60 Prozent nach unten auf 17,023 Dollar je Unze und Kupfer, ein Industriemetall, welches ein gutes Indikator für den künftigen Konjunkturverlauf ist, rutscht 1,7 Prozent ab.
Der EUR/USD konnte seine Gewinne nicht aufrechterhalten und wurde zuletzt mit 1,0983 Dollar 0,13 Prozent im Minus gehandelt.
Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen steht 11 Basispunkte tiefer auf 1,183 Prozent.