Von Geoffrey Smith
Investing.com - Mit einem weiteren Preisanstieg im Juli hat die annualisierte Inflation in Großbritannien die Marke von 10 % übersprungen.
Die Verbraucherpreise sind gegenüber Juni um 0,6 % gestiegen und bleiben damit 10,1 % höher als im Vorjahresmonat. Es ist die höchste Teuerungsrate seit Anfang 1982. Die Inflation im Retail-Segment, die auch die Wohnkosten umfasst, kletterte um 0,9 % auf atemberaubende 12,3%.
Der monatliche Preisanstieg fiel zwar etwas geringer aus als im Juni, was auf eine leichte Entspannung der Benzinpreise im Laufe des Monats zurückzuführen ist. Er lag jedoch immer noch über der Konsensprognose von 0,4 %.
Auch die Erzeugerpreise stiegen stärker als gedacht und legten im Monatsverlauf um 1,6 % zu. Auf Jahresbasis erreichten sie damit einen neuen Höchststand von 17,1 %.
Das britische Pfund verzeichnete als Reaktion auf die Zahlen zunächst leichte Gewinne. Allerdings musste die britische Währung diese bald wieder abgeben und notierte zuletzt bei 1,2105 USD.
Die hohen Energie- und Nahrungsmittelpreise waren weiterhin die Hauptursache für den Preisauftrieb. Mehr als die Hälfte des Anstiegs um 0,6 % entfiel auf Nahrungsmittel. Dies passt zu Berichten über schlechte Ernten für saisonale Lebensmittel aufgrund von Dürre und Arbeitskräftemangel in der Landwirtschaft.
Ohne Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak stiegen die Preise um 6,2 %. Die Preise für Dienstleistungen beschleunigten sich jedoch erneut und erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,7 %.
Simon French, Chefökonom bei Panmure Gordon, stellte via Twitter fest, dass die Inflationsrate in Großbritannien jetzt mehr als 2 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der G20-Länder liegt – die höchste seit 1992. Obwohl die monatliche Preisänderung so gering ausfiel wie seit Januar nicht mehr, gab er dennoch zu bedenken, dass die Preise im Juli normalerweise überhaupt nicht steigen.