PEKING/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Zentralbank von China reagiert mit einem Liquiditätsentzug auf den jüngsten Kreditboom in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Am Dienstag zog die Notenbank 48 Milliarden Yuan (knapp 5,8 Milliarden Euro) aus dem Geldmarkt, wie Händler übereinstimmend berichteten.
Chinas Kreditwachstum hatte im Januar kräftig angezogen, wie Zahlen der Zentralbank am Samstag zeigten. Das gesamte Kreditvolumen, dazu zählen auch die abseits von Bankbilanzen im Schattenbankensektor vergebenen Mittel, stieg um den Rekordwert von 2,58 Billionen Yuan (etwa 310 Milliarden Euro).
Die faulen Kredite der chinesischen Banken waren im vierten Quartal auf den höchsten Stand seit dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise im September 2008 gestiegen. Das geht aus Zahlen der chinesischen Bankenaufsicht CBRC vom letzten Freitag hervor.
Chinas Turbo-Wachstum der vergangenen Jahren war maßgeblich von lockerer Kreditvergabe und billigem Geld getrieben. Nun will Peking die Zügel stramm ziehen. Die Unternehmen sind jedoch hoch verschuldet und im Schattenbankenwesen schlummern laut Analysten hohe Ausfallrisiken. Vor allem pleitebedrohte Treuhandfonds sorgten zuletzt für Nervosität unter Anlegern.