ROUNDUP/Ifo-Geschäftsklima leicht eingetrübt - Ökonom: Exporte als Sorgenkind
MÜNCHEN - Die Stimmung in deutschen Unternehmen hat sich im April überraschend eingetrübt. Der Indikator verweist aber weiter auf Wachstum. "Die deutsche Wirtschaft bleibt in einem moderatem Aufschwung", sagte Ifo-Chef Clemens Fuest am Montag. Das Ifo-Geschäftsklima fiel zum Vormonat leicht um 0,1 Punkte auf 106,6 Zähler, wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte. Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg auf 107,1 Punkte gerechnet. Experten führen die enttäuschenden Daten auf die Börsenturbulenzen zum Jahresbeginn und auf einen schwächelnden Exportsektor zurück.
Belgien: Geschäftsklima steigt überraschend auf Viermonatshoch
BRÜSSEL - Das Geschäftsklima in Belgien hat sich im April überraschend deutlich aufgehellt. Der Indikator stieg im Vergleich zum Vormonat um 1,8 Punkte auf minus 2,4 Punkte, wie die belgische Notenbank (BNB) am Montag in Brüssel mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Ende 2015. Bankvolkswirte hatten mit einer nur leichten Verbesserung auf minus 4,0 Punkte gerechnet.
USA: Verkäufe neuer Häuser überraschend gefallen
WASHINGTON - Der Markt für neue Häuser in den USA hat im März überraschend etwas geschwächelt. Die Neubauverkäufe fielen im Vergleich zum Vormonat um 1,5 Prozent auf auf das Jahr hoch gerechnete 511 000 Einheiten, wie das Handelsministerium am Montag mitteilte. Experten hatten mit einem Plus von 1,6 Prozent gerechnet. Allerdings wurde der Vormonatswert von 512 000 auf 519 000 Einheiten nach oben korrigiert.
EU-Kommission zieht Griechenland wegen Beihilfen vor Gerichtshof
BRÜSSEL - Im Streit um unerlaubte Staatshilfen für Unternehmen zieht die EU-Kommission gegen Griechenland vor den Europäischen Gerichtshof (EuGH). Das Land habe einen angeschlagenen Nickelproduzenten und ein Textilunternehmen mit Garantien und Millionen-Hilfen unterstützt und den Firmen dadurch unerlaubterweise Wettbewerbsvorteile verschafft, teilte die EU-Kommission am Montag in Brüssel mit. Da Griechenland früheren Forderungen der EU nicht nachgekommen sei, sich insgesamt 173 Millionen Euro von den Unternehmen rückerstatten zu lassen, habe die EU den Fall nun an den EuGH mit Sitz in Luxemburg weitergegeben.
Griechische Regierung muss liquide Mittel zusammenkratzen
ATHEN - Fast ein Jahr nach der Beinahepleite Griechenlands leeren sich die öffentlichen Kassen wieder zusehends. Die Regierung unter Alexis Tsipras kratzt in ihrer Not - wie schon im vergangenen Jahr um diese Zeit - die letzten Mittel zusammen, um Staatsbediensteten und Beamten Löhne und Gehälter zahlen zu können.
Athen dementiert Berichte über Rücktritt des Finanzministers
ATHEN - Die Regierung in Athen hat am Montag Berichten widersprochen, wonach der griechische Finanzminister Euklid Tsakalotos plane zurückzutreten. "Diese Gerüchte sind absolut grundlos", sagte ein Mitarbeiter des Büros des Regierungschefs der Deutschen Presse-Agentur am Montag.
Spaniens König beginnt letzte Beratungen über Regierungsbildung
MADRID - Spaniens König Felipe VI. hat eine letzte Runde von Beratungen mit den Parteiführern über eine mögliche Regierungsbildung begonnen. Der Monarch empfing am Montag zunächst die Vertreter kleinerer Parteien im Madrider Zarzuela-Palast. Der konservative Ministerpräsident Mariano Rajoy und der sozialistische Oppositionsführer Pedro Sánchez sollten am Dienstag mit dem König zusammenkommen. Spanien ist seit gut vier Monaten ohne eine gewählte Regierung. Wenn sich keine Mehrheit für eine Regierung abzeichnet, wird Felipe das Parlament auflösen und Neuwahlen für den 26. Juni ansetzen.
Volkswirte: Frühjahrsbelebung fällt im April schwächer aus
NÜRNBERG - Der Frühjahrsaufschwung auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland fällt im April nach Ansicht von Experten etwas schwächer aus als üblich. Grund ist der relativ warme Winter: Die Zahl der Jobsucher war schon in der kalten Jahreszeit nicht so stark wie sonst gestiegen. Außerdem mache sich der Flüchtlingszugang inzwischen stärker bemerkbar, zeigten sich Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur überzeugt. Im Gegensatz zu den vergangenen Monaten könnte die saisonbereinigte Erwerbslosenzahl nach ihrer Ansicht erstmals wieder zunehmen.
Argentinien zahlt Milliarden an Hedgefonds
NEW YORK/BUENOS AIRES - Nach über einem Jahrzehnt Rechtsstreit hat Argentinien Schulden in Milliardenhöhe bei US-Hedgefonds beglichen. Das Land habe sein Versprechen gehalten und die Gläubiger ausgezahlt, teilte der vom zuständigen Gericht bestellte Vermittler Daniel Pollack am Freitag in New York mit. "Es beginnt eine neue Ära", twitterte Argentiniens Finanzminister Alfonso Prat-Gay.
Zinsanhebung für EZB-Rat Nowotny 'je früher, desto besser'
WIEN - OeNB-Gouverneur und EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny hat sich für eine Zinserhöhung ausgesprochen, sobald es der Wirtschaft in der Eurozone wieder besser geht. "Ich würde es begrüßen, wenn wir, je früher, desto besser, die Zinsen anheben könnten", sagte Nowotny dem "Standard" (Wochenendausgabe).
Kundenhinweis:ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.