ESSEN (dpa-AFX) - Knapp zwei Jahre vor dem Ende des Steinkohlebergbaus in Deutschland hat die RAG-Kohlestiftung 30 Millionen Euro für Kultur- und Wirtschaftsprojekte rund um die Branche bereitgestellt. Der Löwenanteil von etwa 15 Millionen Euro fließt dabei in die Modernisierung des Deutschen Bergbaumuseums in Bochum, wie Stiftungschef Werner Müller am Dienstag in Essen ankündigte. Außerdem gibt es einen Kinofilm über das Ruhrgebiet der 1960er Jahre, eine Interview-Reihe, einen Schülerwettbewerb zum Thema, ein wissenschaftliches Forum und viele andere Projekte. "Wir wollen den deutschen Steinkohlebergbau nicht sang- und klanglos beenden, sondern mit einem herzlichen Glückauf würdig verabschieden", sagte Müller.
Bundesweit laufen nur noch zwei Zechen: Prosper-Haniel in Bottrop und Ibbenbüren bei Osnabrück. Ende 2018 schließen auch diese Bergwerke. Der Steinkohlebergbau ist in Deutschland angesichts der großen Fördertiefen und der hohen technischen und Sicherheitsstandards nicht kostendeckend. Nach einem Gesetz von 2007 werden die Kapazitäten schrittweise und ohne betriebsbedingte Kündigungen heruntergefahren. Als große Aufgabe bleibt der Strukturwandel in den Regionen mit jahrhundertelanger Bergbautradition im Ruhrgebiet und dem Saarland. Das dauerhaft notwendige Abpumpen von Grubenwasser finanziert die RAG-Stiftung aus ihren Einnahmen über die Mehrheitsbeteiligung an Evonik (XETRA:EVKn), einem Chemiekonzern, und aus ihrem Kapitalstock.