Investing.com - In der kommenden Woche werden die Marktteilnehmer sich voll auf das mit Spannung erwartete Referendum in Großbritannien zur Mitgliedschaft in der Europäischen Union konzentrieren, das am Donnerstag abgehalten werden wird.
Vor dem Referendum wird die Vorsitzende der Federal Reserve Janet Yellen am Dienstag und Mittwoch dem US-Kongress Rede und Antwort stehen, was für die Märkte von höchstem Interesse sein dürfte.
Bei den US-Konjunkturdaten stehen in der nächsten Woche die Umsätze mit Alt- und Neubauten, sowie die Auftragseingänge für langlebige Güter im Fokus der Händler, die aus ihnen versuchen auf die Lage der Wirtschaft zu schließen.
Ansonsten werden die Händler am Donnerstag Daten zur Geschäftstätigkeit in der Eurozone, sowie zwei Berichte zum Geschäftsklima in Deutschland im Auge haben, die als Indikatoren für die Lage der Wirtschaft der Region gelten.
Vor der anstehenden Woche hat Investing.com eine Liste der fünf wichtigsten Wirtschaftsereignisse zusammenstellt, die höchstwahrscheinlich die Märkte bewegen werden.
1. Britisches EU-Referendum
Großbritannien wird in einem Referendum am Donnerstag über seine weitere Mitgliedschaft in der Europäischen Union entscheiden. Die Wahllokale werden um 23:00 MEZ geschlossen werden. Das Resultat wird vermutlich am Freitagmorgen noch vor dem amtlichen Endergebnis feststehen, gestützt auf vorläufige Auszählungen der Stimmen und Wählerbefragungen.
Die Abstimmung am 23. Juni könnte große Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben. Analysten sagen, dass im Falle eines Austritts das Pfund stark einbrechen und es zu einem Ausverkauf von Aktien und Rohstoffen kommen könnte, während Fluchtanlagen wie Gold und Staatsanleihen steigen würde. Ein Votum für ein Verbleiben könnte den gegenteiligen Effekt haben. Das Pfund würde sich erholen, genauso wie rikantere Wertanlagen, während Anleihen verkauft würden.
Die britischen Wähler scheinen in der Frage über die EU-Mitgliedschaft zwei gleichgroße Lager gespalten zu sein. Während die Kampagne für ein "Verbleiben" vor wenigen Monaten noch einen Vorsprung von 70-30 hatte, haben die Gegner der EU-Mitlgiedschaft in den Umfragen der letzten Woche die Führung übernommen.
2. Fed-Chefin Yellen sagt vor dem US-Kongress aus
Die Vorsitzende der Federal Reserve Janet Yellen word am Diestag und Mittwoch vor den Ausschüssen des Senats und des Repräsentantenhauses ihre halbjährliche Stellungsnahme zur wirtschaftlichen Lage abgeben.
Yellen wird vor dem Bankenausschuss des Senats am Dienstag um 16:00 MEZ aussagen. Am Mittwoch wird Yellen vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses zur gleichen Uhrzeit erscheinen.
Von den Fed-Chefin wird wenig neues erwartet, nachdem die US-Zentralbank nach der geldpolitischen Sitzung in der letzten Woche neue Prognosen zur Wirtschaft und den Zinssätzen herausgegeben hatte.
3. Daten vom US-Immobilienmarkt und Auftragseingänge für langlebige Güter
Am Mittwoch um 16:00 MEZ wird der Nationale Verband der Immobilienmakler in den USA Daten zu den Umsätzen mit fertiggestellten Wohnimmobilien im Mai vorlegen. Es wird mit einem Zuwachs um 1,1% auf 5,54 Millionen Einheiten gerechnet, nachdem es im Vormonat einen Zuwachs von 1,7% gegeben hatte.
Zugleich wird das US-Handelsministerium einen Report zu den Umsätzen mit neugebauten Wohnungen im Mai herausgeben. Es wird mit einem Rückgang um 8,0% auf 565.000 Einheiten gerechnet, nachdem es im April einen Anstieg von 16,6% gegeben hatte.
Die USA beenden die Handelswoche mit einem Bericht zu den Auftragseingänge für langlebige Güter im Mai, der am Freitag um 14:30 MEZ erscheinen soll. Es wird mit einem Rückgang von 0,5% im abgelaufenen Monat gerechnet, nach einem Anstieg von 3,4% im April, während die Auftragseingänge bereinigt um volatile Güter um 0,2% zugenommen haben sollen, nachdem sie schon im Vormonat um 0,5% gestiegen waren.
4. Eurozonen-Einkaufsmanagerindizes für Juni
In der Eurozone werden am Donnerstag um 10:00 MEZ vorläufige Zahlen zum produzierenden Gewerbe und der Lage im Dienstleistungssektor im Juni erscheinen.
Vor den Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone werden in Frankreich und in Deutschland länderspezifische Berichte um 09:00 MEZ bzw. 09:30 MEZ herauskommen.
5. Deutsches Geschäftsklima
Zwei Berichte zum Geschäftsklima in Deutschland werden ebenfalls von Interesse für die Märkte sein. Das ZEW wird am Dienstag um 11:00 MEZ seinen Report zu den Geschäftserwartungen in Deutschland herausgeben, während das Ifo-Forschungsinstitut seinen eigenen Bericht am Freitag um 10:00 MEZ veröffentlichen wird.
Bleiben Sie auf dem neuesten Stand der Wirtschaft in dieser Woche und schauen Sie bei http://www.investing.com/economic-calendar/ vorbei.