Investing.com - Für die Finanzmärkte wird in der nächsten Woche vor allem das am Mittwoch erscheinende Protokoll der jüngsten Federal Reserve Sitzung von Interesse sein, von dem sie sich weitere Aufschlüsse auf den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung in den USA erhoffen.
Die Investoren werden auch die wichtigsten Konjunkturdaten im Auge behalten, wobei der am Freitag erscheinende monatliche US-Beschäftigungsbericht im Mittelpunkt stehen dürfte.
Unterdessen werden die Händler in Großbritannien auf Berichte aus dem produzierenden Gewerbe, dem Bausektor und dem Dienstleistungsgewerbe warten, um weitere Indizien auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Entscheidung für einen Brexit zu bekommen.
Ansonsten werden die Marktteilnehmer in der Eurozone einen Report von den Auftragseingängen in Deutschland gespannt verfolgen, um die Lage in der größten Volkswirtschaft der Region einschätzen zu können.
Außerhalb der G7 gibt es am Dienstag ein Statement der australischen Notenbank zur Geldpolitik.
Vor der anstehenden Woche hat Investing.com eine Liste der fünf wichtigsten Wirtschaftsereignisse zusammenstellt, die höchstwahrscheinlich die Märkte bewegen werden.
1. Protokoll der Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed
Die Federal Reserve wird am Mittwoch um 20:00 MEZ das Protokoll ihrer letzten geldpolitischen Sitzung veröffentlichen.
Die US-Notenbank hatte den Leitzins nach ihrer Sitzung am 15. März um 25 Basispunkte angehoben und an ihrer Vorhersage zweier weiterer Zinserhöhungen in laufenden Jahr festgehalten.
Es werden sich in dieser Woche auch einige Vertreter der Fed zu Wort melden. Der Präsident der New York Fed William Dudley, der Präsident der Philadelphia Fed Patrick Harker und der Präsident der Richmond Fed Jeffrey Lacker werden dabei alle am Montag auftreten, wobei Dudley dann noch einmal am Freitag eine Rede halten wird.
Den Marktexperten zufolge wird die Fed die Zinsen nicht vor Juni anheben. Die Fed Fund Futures preisen die Chancen auf eine Zinserhöhung im Juni mit rund 50% ein, so das Fed Rate Monitor Instrument von Investing.com, während die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im September dem Barometer nach bei 75% liegt.
2. US-Arbeitsmarktbericht zum März
Das US-Arbeitsministerium wird seinen Märzbericht zur Lohnbeschäftigung außerhalb der Landwirtschaft am Freitag um 14:30 MEZ herausgeben.
Die Konsensusschätzung geht von einem Jobwachstum von 180.000 aus, nachdem im Februar 235.000 neue Stellen geschaffen worden waren. Für die Arbeitslosenquote ein stabiler Wert von 4,7% erwartet, während für den durchschnittlichen Stundenlohn mit einem Anstieg von 0,3% gerechnet wird, nachdem dieser im Vormonat um 0,2% zugenommen hatte.
Neben dem Beschäftigungsreport gibt es in dem mit Konjunkturdaten reich gefüllten Kalender der kommenden Woche am Montag auch Berichte zu den US-Automobilumsätzen, den Bauausgaben und den ISM-Report zum produzierenden Gewerbe. Am Dienstag kommen Außenhandelsdaten und Fabrikauftragseingänge herein, am Mittwoch ist der ADP-Arbeitsmarktbericht und die ISM-Umfrage im Dienstleistungssektor dran, am Donnerstag kommen die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosengeld gefolgt von den {{ecl-305||Lagerbeständen im Großhandel} und der Vergabe von Verbraucherkrediten am Freitag.
Schlagzeilen aus der Hauptstadt Washington werden ebenfalls im Fokus sein, als die Händler auf weitere Einzelheiten zu Präsident Donald Trumps Wahlversprechen zur Steuerreform und Infrastrukturausgaben warten.
Ein Gipfel zwischen dem chinesische Präsidenten Xi Jinping und US-Präsident Trump in dessen Mar-a-Lago Resort am Donnerstag und Freitag wird ebenfalls auf dem Radar der Investoren sein.
3. Britischer Einkaufsmanagerindex für März
In Großbritannien kommt am Montag um 10:30 MEZ der Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe im März heraus, gefolgt von einem Bericht aus der Bauwirtschaft am Dienstag und dem Dienstleistungssektor am Mittwoch.
Der Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe soll den Vorhersagen nach, von 54,6 im Vormonat auf 55,1 gestiegen sein, während es auch in der Bauwirtschaft zu einer leichten Verbesserung von 52,5 auf 52,6 kommen soll. Die Lage in dem dominanten Dienstleistungssektor Großbritanniens soll sich demnach von 53,3 auf 53,5 aufgehellt haben.
Neben den Einkaufsmanagerindizes erscheinen im Königreich auch Daten zu den Wohnungspreisen, zum produzierenden Gewerbe und zum Außenhandel.
Die britische Zentralbank hatte im vergangenen Monat die Zinsen unangetastet gelassen. Allerdings war die Entscheidung nicht einstimmig gefallen, als eines der neun stimmberechtigten Mitglieder zum ersten Mal seit Juli für eine Zinserhöhung votiert hatte, nachdem die Inflation in jüngster Zeit nach oben geschnellt war..
4. Deutsche Auftragseingänge im Dezember
In Deutschland erscheinen am Donnerstag um 08:00 MEZ Daten zu den Fabrikauftragseingängen im Februar. Nach einem scharfen Rückgang von 7,4% im Januar wird mit einer Erholung von 4,0% gerechnet.
Am Freitag gibt es dann Daten zur Industrieproduktion in Deutschland, Frankreich und Spanien. Bei allen wird mit Wachstum gerechnet, was bestätigen würde, dass die Konjunktur im Euroraum an Fahrt gewinnt.
Außerdem wird die Europäische Zentralbank am Donnerstag das Protokoll ihrer geldpolitischen Sitzung im März herausgeben.
5. Geldpolitische Sitzung der australischen Notenbank
Die jüngste geldpolitische Entscheidung der Reserve Bank of Australia kommt am Dienstag um 04:30 MEZ.
Die meisten Volkswirte gehen davon aus, dass die Notenbank die Zinsen auch in der neunten Sitzung in Folge unverändert auf einem Rekordtief von 1,5% stehenlassen und an ihrem neutralen Ausblick festhalten wird, angesichts der nachhaltigen Konjunkturerholung im letzten Quartal, den steigenden Rohstoffexporten und dem robusten Anstieg der Privatverschuldung.
Neben der Notenbanksitzung gibt es aus Australien auch die monatlichen {ecl-262||Einzelhandelsumsätze}}, die Baugenehmigungen und die Außenhandelsdaten.
0Bleiben Sie auf dem Laufenden über die Wirtschaft in dieser Woche und schauen Sie bei http://www.investing.com/economic-calendar/ vorbei.