FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Zeichen am deutschen Aktienmarkt stehen zum Wochenauftakt auf Gipfelsturm. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex Dax ETR:DAX stand am Montag knapp eine Stunde vor Börsenstart 0,22 Prozent höher bei 9965 Punkten. Damit rückt die magische Hürde von 10 000 Punkten erneut in greifbare Nähe. Für den EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) deutete der Future am Morgen auf eine um 0,28 Prozent höhere Eröffnung hin.
Gestützt wird der Markt durch freundliche Vorgaben aus Übersee: An der Wall Street ging der Dow Jones Industrial (DJI:DJI) am Freitag mit einem Rekordschluss aus dem Handel und der S&P-500-Index (SPI:INX) markierte einen weiteren Höchststand. In Asien zog der Nikkei-225-Index (FX1:N225) mit einem deutlichen Plus nach. Dies zusammen mit Gewinnen im Dow-Future bereitet eine gute Basis für den hiesigen Markt.
DATEN AUS CHINA STÜTZEN
Vor allem auf Konjunkturseite steht Marktteilnehmern eine ereignisreiche Woche bevor, mit der europäischen Zinsentscheidung am Donnerstag und dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. An diesem Montag wirkten die jüngsten Einkaufsmanagerdaten aus China stützend, auch wenn die Börse selbst dort heute geschlossen blieb.
Hierzulande legten Bankaktien im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) zu. Die Titel der Commerzbank (ETR:CBK) gewannen 0,73 Prozent, die der Deutschen Bank (ETR:DBK) stiegen um 0,54 Prozent. Einem Beitrag im Nachrichtenmagazin "Spiegel" zufolge plant die Europäische Zentralbank (EZB) eine neue Finanzspritze für Banken. Laut dem Artikel erwägt die EZB ein längerfristiges Refinanzierungsgeschäft, das eine Laufzeit von bis zu vier Jahren haben soll. Dieses Mal soll Geld nur an solche Institute vergeben werden, die es tatsächlich an die Wirtschaft weitergeben. Damit würde noch mehr Liquidität in die Banken in der europäischen Peripherie fließen, sagte ein Händler. Dies könnte sich auch positiv auf deutsche Banken und insbesondere auf die Commerzbank auswirken.
GOLDMAN-STUDIE BEWEGT AUTOWERTE
Autowerte wurden von einer Branchenstudie von Goldman Sachs bewegt. Die gestrichene Kaufempfehlung der Experten für BMW (ETR:BMW) drückte die Papiere um 0,83 Prozent an das Dax-Ende. Ein positiv gewertetes Interview der Automobilwoche mit BMW-Chef Norbert Reithofer trat in den Hintergrund. Reithofer will demnach verstärkt auf die Rendite achten, nicht alleine auf Absatzzahlen. Die Papiere der Zulieferer Continental (ETR:CON) und Leoni (ETR:LEO) profitierten von Kaufempfehlungen, ElringKlinger (ETR:ZIL2) von einer nun gestrichenen Verkaufsempfehlung.
Ein "Spiegel"-Bericht belastete hingegen Aktien des Luft- und Raumfahrtkonzerns Airbus (ETR:AIR) (PSE:PAIR). Sie fielen bei L&S um 0,62 Prozent. Bei einem großen Rüstungsgeschäft der Bundeswehr droht Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) nach "Spiegel"-Informationen ein Finanzdebakel. Ihr Ministerium hatte sich im März 2013 mit dem zu AIrbus gehörenden Hersteller Eurocopter grundsätzlich auf die Lieferung von 139 Hubschraubern der Modelle "Tiger" und "NH90" im Wert von über sieben Milliarden Euro geeinigt. Doch nun solle diese Vereinbarung vorerst nicht umgesetzt werden, weil sie mit großen Unwägbarkeiten behaftet sei, schreibt das Magazin.