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Aktien Frankfurt: Dax gewinnt vor der EZB-Zinsentscheidung wieder an Fahrt

Veröffentlicht am 12.09.2024, 12:01
Aktualisiert 12.09.2024, 12:15
© Reuters.
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Tag der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank ist der deutsche Aktienmarkt auf Erholungskurs eingeschwenkt. Dank des starken Rückenwindes der US-Technologieaktien stieg der Leitindex Dax am Donnerstag um 1,34 Prozent auf 18.575,21 Punkte und stemmte sich so gegen seinen Abwärtstrend nach Erreichen des Rekordhochs Anfang des Monats.

Für den MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen ging es um 1,15 Prozent auf 25.394,97 Zähler nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 1,46 Prozent.

Die Europäische Zentralbank wird nach einhelliger Einschätzung von Volkswirten ihre Geldpolitik zum zweiten Mal in diesem Jahr lockern. Der Einlagensatz dürfte um 0,25 Prozentpunkte auf 3,50 Prozent reduziert werden. Die gesunkene Inflation und die schwächelnde Wirtschaft sprechen laut Ökonomen für eine Zinssenkung.

Für gute Stimmung im US-Technologiesektor hatten Aussagen von Nvidia-Chef Jensen Huang gesorgt. Er sprach auf einer Konferenz der US-Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS) in San Francisco von einer hohen Nachfrage nach den knappen Chips des Vorzeigeunternehmens in puncto Künstliche Intelligenz (KI). "In New York ist die KI-Fantasie mit voller Wucht aufs Parkett zurückgekehrt", kommentierte Marktanalyst Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets.

Hierzulande stiegen die Aktien des Chipherstellers Infineon (ETR:IFXGn) an der Dax-Spitze um 3,5 Prozent. In den hinteren Börsenreihen gewannen Aixtron (ETR:AIXGn) gut fünf und Süss Microtec mehr als drei Prozent.

Zudem standen nach dem Kurssprung um 16,6 Prozent zur Wochenmitte die Aktien der Commerzbank (ETR:CBKG) weiter im Fokus. Analyst Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) sieht den Einstieg der italienischen Bank Unicredit (BIT:CRDI) bei dem deutschen Finanzhaus als Signal für ihren Übernahmewillen. Mit Blick auf den gesamten Sektor winke eine Konsolidierung von Europas Bankenlandschaft. Die Commerzbank sei "klar im Spiel". Deren Titel legten um rund drei Prozent zu.

Inzwischen bekräftigte auch Unicredit-Chef Andrea Orcel das Interesse an einem möglichen Kauf der Commerzbank. Er betonte aber auch, dass die Unicredit nach dem Einstieg mit neun Prozent bei der weiteren Vorgehensweise flexibel sei. So könne der Anteil auch erhöht oder reduziert werden. Er sehe dabei keinen Zeitdruck: "Wir sind sehr geduldig".

Unter den besten Werten im MDax zogen Delivery Hero (ETR:DHER) um gut fünf Prozent an. Der geplante Börsengang der rasant wachsenden Marke Talabat brachte den Papieren des Essenslieferanten neuen Rückenwind. Eine Präsentation von Delivery Hero zu dem Thema veranschauliche die gute wirtschaftliche Situation der Verbraucher in den Kernmärkten von Talabat, schrieb die Expertin Annick Maas vom US-Analysehaus Bernstein Research.

Ferner gewannen die Anteilsscheine des Softwarespezialisten Teamviewer (ETR:TMV) drei Prozent und profitierten damit ebenfalls von einem zuversichtlichen Analystenkommentar. Der enorme Pessimismus nehme etwas ab, schrieb der Experte Ben Castillo-Bernaus von der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas (ETR:BNPP). Die Markterwartungen erschienen inzwischen vernünftiger. Zunehmende Dynamik im Geschäft mit großen Enterprise-Kunden bei schwächerem Geschäft mit kleinen und mittelgroßen Kunden sorgten für ein recht ausgeglichenes Chance-Risiko-Verhältnis.

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