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Allianz-Chefvolkswirt Heise kritisiert Vorgehen von Standard & Poor's

Veröffentlicht am 07.12.2011, 12:47
Aktualisiert 07.12.2011, 12:48
FRANKFURT (dpa-AFX) - Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise hat den Rundumschlag der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) gegen die Eurozone deutlich kritisiert. 'Die Methodik von S&P ist in Teilen nicht überzeugend und die Begründung zu kurzfristig ausgerichtet', sagte Heise am Mittwoch in Frankfurt. Heise monierte insbesondere, dass Ratingagenturen wie S&P regelmäßig den Weitblick vermissen ließen, da sie ihre Bewertungen zu wenig an langfristigen Faktoren ausrichteten. S&P hatte am Montag 15 Euro-Länder unter verschärfte Beobachtung gestellt, darunter auch sechs Staaten mit Top-Bewertung wie Deutschland.'

'Der Zeitpunkt der Aktion war in jedem Fall unglücklich', sagte Heise. Anstatt im Vorfeld des richtungsweisenden EU-Gipfels an diesem Donnerstag und Freitag vor Abstufungen zu warnen, hätte man besser die Gipfelbeschlüsse abwarten sollen. 'Darüber hinaus hat die Agentur kaum Anhaltspunkte geliefert, welche Beschlüsse in ihren Augen positiv zu werten wären.' Moritz Kraemer, Chefanalyst bei S&P für Europa, hatte sich am Dienstag mit konkreten Vorschlägen zurück gehalten. Sein Argument: Ratingagenturen seien keine Politikberater.

Heise ging noch weiter mit seiner Kritik: 'Die Verbindung, die die Agenturen regelmäßig zwischen der Lage an den Kapitalmärkten und ihren Ratings herstellen, ist kein guter Indikator.' Schon in der Vergangenheit hatten die Ratingagenturen Bonitätsherabstufungen unter anderem mit ungünstigen Refinanzierungsbediungen an den Märkten gerechtfertigt. 'Das gleicht einem Zirkelschluss, da die Agenturen mit ihren Bewertungen die Kapitalkosten der Staaten mit beeinflussen.'

Auch konjunkturelle Faktoren wie das zu erwartende Wirtschaftswachstum sieht Heise nicht als hinreichenden Indikator für Ratings. 'S&P dürfte nicht über wesentlich bessere Informationen verfügen als andere Marktteilnehmer', begründete Heise seine Einschätzung. Zudem bestehe die Gefahr, dass Ratingagenturen wirtschaftliche Entwicklungen prozyklisch verstärkten, falls sie ihre Ratings zu stark an konjunkturellen Faktoren ausrichteten./bgf/hbr

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