FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank (ETR:DBK) kann vermutlich doch noch pünktlich ihre milliardenschwere Kapitalerhöhung durchziehen. Das Frankfurter Amtsgerichts machte dafür am Donnerstagvormittag den Weg frei. Der erste Teil der Kapitalerhöhung, bei der der katarische Scheich Hamad bin Dschassim bin Dschaber al-Thani vor gut zwei Wochen im Schnellverfahren für 1,75 Milliarden Euro neue Aktien des Instituts gekauft hatte, sei nun ins Handelsregister eingetragen und damit rechtskräftig, sagte ein Gerichtssprecher der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Damit hat der Investor aus dem Emirat nun wie vorgesehen auch ein Bezugsrecht für den zweiten Teil der Kapitalerhöhung.
Durch Verzögerungen bei der Eintragung ins Handelsregister drohte der Zeitplan für die gesamte Kapitalmaßnahme ins Wanken zu geraten. Die Bezugsfrist für die neuen Aktien soll an diesem Freitag beginnen. Wichtige Details wie etwa der Bezugspreis waren bereits für Mittwochabend erwartet worden, mussten aber zunächst verschoben werden. Zuletzt wurde am Markt ein Stückpreis von 21 bis 21,50 Euro erwartet. Das wäre ein Abschlag von rund 30 Prozent auf den aktuellen Börsenkurs.
Insgesamt will die Bank mit ihrer dritten Kapitalerhöhung seit der Finanzkrise 8 Milliarden Euro einsammeln. Nach der ersten Geldspritze durch den Scheich will die Bank im zweiten Schritt bis Ende Juni weitere 6,3 Milliarden Euro erlösen. Mit dem frischen Geld will das Kreditinstitut seinen vergleichsweise dünnen Kapitalpuffer stärken.