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ANALYSE-Volatilitätsindex der Schweizer Börse auf Mehrjahrestief

Veröffentlicht am 16.03.2010, 16:29

von Rupert Pretterklieber

Zürich, 16. Mär (Reuters) - Die Volatilitätsindizes wichtiger Börsen sind auf ein sehr tiefes Niveau gefallen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass sich die Nervosität an den Aktienmärkten gelegt hat. Es wäre aber nicht das erste Mal, dass es gerade dann zu einer Korrektur kommt, wenn sich die Anleger in Sicherheit wiegen. "Für Anleger sollte dies auch ein Warnsignal sein", kommentierte die Zürcher Kantonalbank (ZKB). Die Aktienbörsen hätten inzwischen schon einiges an Optimismus eingepreist und seien verletzlich geworden. Manche Händler schliessen sogar eine stärkere Korrektur nicht aus.

Der Volatilitätsindex der Schweizer Börse, der V3X<.V3X>, notierte am Dienstag mit rund 15 Prozent so tief wie seit Sommer 2007 nicht mehr. Damals, vor der Krise, stand der Leitindex SMI mit rund 9500 Punkten auf auf dem höchsten je erreichten Niveau. "Ein so tiefer Vola-Index ist ein klares Zeichen, dass es nächstens zu einer heftigen Bewegung kommt", sagte ein Händler.

Volatilitätsindizes gelten als Thermometer für die Angst und Nervosität der Anleger. Tiefe Indizes bedeuten, dass sich die Anleger in Sicherheit wiegen. Der Index wird aufgrund der Kursentwicklung der Optionsscheine berechnet. Wenn Verunsicherung und Angst zunehmen, wollen die Verkäufer von Optionen ihr Risiko mit höheren Prämien entschädigt sehen. Dann steigen die Volatilitätsindizes.

Am Dienstag stand der SMI mit 6878 Punkten in der Nähe des Niveaus, das er vor dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers erreicht hatte. "Die Frage ist nun, ob die Aktienmärkte den starken Anstieg mit einer Seitwärtsbewegung oder doch eher mit einem moderaten Kursrückgang verdauen werden", so die ZKB. Die Bank stufte das Korrekturpotenzial derzeit allerdings als eher bescheiden ein. Dagegen sprächen die intakten Konjunkturaussichten und die steigenden Unternehmensgewinne.

Die Charttechniker der Credit Suisse diagnostizierten zwar Unstimmigkeiten zwischen der Entwicklung des SMI und des Volatiltiätsindex. Dies deute bei anziehnenden Volatilitäten üblicherweise auf ein Top im Aktienmarkt hin. Aber Signale, die eine Korrektur ankündigten, seien keine erkennbar. Der SMI könnte in den nächsten Tagen leicht konsolidieren oder gar noch leicht steigen. Erst ein starker Ausbruch des Volatilitätsindex nach oben spräche dafür, dass die Aktien kurzfristig ein "Top" erreicht hätten. "Möglicherweise können wir das Niveau bis am Freitag noch halten und es kommt nächste Woche dann zu einer Korrektur", sagte ein anderer Händler. Am Freitag findet an der Derivatebörse Eurex der grosse dreifache Verfalltermin statt. Nicht selten schlägt der Markt nach dem Verfall eine neue Richtung ein. "Vorerst dürfte der Verfall noch stützen. Aber schon öfter hat der Markt danach seine Richtung gedreht", sagte ein Händler.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert Schmieder)

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