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APA ots news: Vertrauenskrise führt zu markantem Wachstumseinbruch im Jahr 2012

Veröffentlicht am 09.12.2011, 10:16
Aktualisiert 09.12.2011, 10:20
Gesamtwirtschaftliche Prognose der OeNB für Österreich 2011 bis

2013 vom Dezember 2011

Wien (APA-ots) - Die österreichische Wirtschaft konnte im Jahr 2011

kräftig expandieren. Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB)

erwartet in ihrer vorliegenden Prognose für das Jahr 2011 ein reales

BIP-Wachstum von 3,3%. Im Jahr 2012 wird das Wachstum aufgrund der

deutlichen Verschlechterung der außenwirtschaftlichen

Rahmen-bedingungen und des Vertrauenseinbruchs voraussichtlich nur

noch 0,7% betragen. Im Einklang mit der unterstellten Erholung der

internationalen Konjunktur und dem angenommenen Abklingen der mit der

Staatsschuldenkrise verbundenen Vertrauensverluste wird es im Jahr

2013 zu einer Beschleunigung des Wachstums auf 1,6% kommen. 'Im

Vergleich zur OeNB-Prognose vom Juni 2011 stellen sich die

Konjunkturaussichten damit wesentlich ungünstiger dar', kommentiert

OeNB-Gouverneur Nowotny die Prognose. Die Prognose für die Jahre 2012

und 2013 wurde gegenüber Juni um 1,6 bzw. 0,8 Prozentpunkte

zurückgenommen.

Grafik: Veränderungen zum Vorjahr bzw. Vorquartal

Die HVPI-Inflation erreicht 2011 aufgrund von starken

Preissteigerungen bei Energie, Nahrungsmitteln und Dienstleistungen

3,5%. In den Jahren 2012 und 2013 wird es aufgrund fallender

Rohstoffpreise zu einem deutlichen Rückgang der Teuerung auf 2,2%

bzw. 1,6% kommen. Der Budgetsaldo wird sich 2011 vor allem

konjunkturbedingt und durch den Wegfall von Einmaleffekten spürbar

von -4,4% auf 3,1% des BIP verbessern und in den beiden Folgejahren

- ohne weitere Maßnahmen - um die 3%-Grenze pendeln (2012: -2,9%,

2013: -3,2%).

Verschärfung der Schuldenkrise trifft Österreichs Exporteure

Die Perspektiven für die Weltwirtschaft haben sich seit dem Sommer

deutlich eingetrübt. Trotz guter wirtschaftlicher Fundamentaldaten

wird Österreich als exportorientierte Volkswirtschaft die Folgen der

Finanz-, Schulden- und Vertrauenskrise deutlich zu spüren bekommen.

Das Exportwachstum hat sich nach einem sehr guten ersten Quartal 2011

bereits spürbar abgekühlt. Im Jahr 2012 werden die Ausfuhren nur mehr

um 2,9% wachsen. Im Jahr 2013 sollte die unterstellte Erholung der

internationalen Konjunktur jedoch wieder zu einer stärkeren

Exportdynamik (+6,0%) führen.

Investitionszyklus läuft frühzeitig aus

Im Zuge der einsetzenden Erholung kam der Investitionszyklus im

Jahr 2010 langsam in Schwung, verlor aber bereits zur Jahresmitte

2011 wieder an Kraft. Im Zuge des erwarteten Konjunkturabschwungs

werden die Unternehmen Investitionspläne aufschieben und ihre

Ausrüstungsinvestitionen im Jahr 2012 drosseln ( 0,4%). Der

Investitionszyklus war damit ungewöhnlich kurz und schwach. Im

Hochbau ist 2012 mit einer leichten Erholung zu rechnen, worauf

zunehmende Baubewilligungen und die zuletzt kräftigen

Immobilienpreisanstiege hindeuten. Der Tiefbau dürfte sich schon

etwas früher als der Hochbau erholen. Es fehlen jedoch eindeutige

Aufschwungsignale, da von der öffentlichen Hand keine zusätzlichen

Impulse kommen.

Konsum stabilisiert sich auf niedrigem Niveau

Der private Konsum hat im Jahr 2011 unter der hohen Inflation

gelitten. Trotz hohen Beschäftigungswachstums nahmen die real

verfügbaren Haushaltseinkommen kaum zu. Die bisherigen Ergebnisse der

Herbstlohnrunde 2011 deuten zwar auf ein hohes Wachstum der

Tariflöhne im Jahr 2012 hin, die in einem Abschwung sinkenden

Überstundenzahlungen und sonstigen Überzahlungen werden das

Lohnwachstum jedoch dämpfen. In Kombination mit einem nur schwachen

Beschäftigungswachstum und fehlenden Impulse von den Selbstständigen-

und Vermögenseinkommen ergibt sich daher trotz rückläufiger Inflation

auch im Jahr 2012 ein kaum spürbarer Anstieg der Kaufkraft. Das

prognostizierte Konsumwachstum von 1,0% bzw. 0,7% für die Jahre 2011

und 2012 kann daher nur durch einen Rückgang der Sparquote finanziert

werden.

Kräftiges Beschäftigungswachstum dämpft die Arbeitslosenquote nur

langsam

Der Arbeitsmarkt konnte im Jahr 2010 und im bisherigen Verlauf des

Jahres 2011 positiv überraschen. In fast allen Wirtschaftssektoren

wurden neue Arbeitsplätze geschaffen. Seit der Jahresmitte 2011

signalisieren jedoch wichtige Vorlaufindikatoren eine Trendwende am

österreichischen Arbeitsmarkt. Das Beschäftigungswachstum wird sich

2012 mit +0,4% spürbar gegenüber 2011 abschwächen. Die im Mai 2011

in Kraft getretene vollständige Liberalisierung des österreichischen

Arbeitsmarktes hat nach bisherigen Daten zu einem Zuwachs des

Arbeitskräfteangebots um 20.000 Personen geführt. Die schwache

Konjunktur des Jahres 2012 führt zwar zu einem Anstieg der

Arbeitslosenquote auf 4,5%, Österreich hat damit trotzdem die

geringste Arbeitslosigkeit aller Euroraumländer.

Tabelle: Hauptergebnisse der Prognose für Österreich

Grafiken und Tabellen siehe www.oenb.at

Rückfragehinweis:

Oesterreichische Nationalbank

Dr. Christian Gutlederer

Pressesprecher

Tel.: (+43-1) 404 20-6609

mailto:christian.gutlederer@oenb.at

www.oenb.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

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