ROUNDUP 2: Thyssenkrupp-Teilung wird teuer - Kerkhoff grüßt von der Baustelle
ESSEN - Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp (4:TKAG) hat ein Seuchenjahr hinter sich. Zwist mit den Großaktionären, abrupte Managementwechsel und mehrere Gewinnwarnungen prägten das Geschehen. Zudem kann das geplante Stahlgemeinschaftsunternehmen mit Tata Steel immer noch nicht seine Arbeit aufnehmen, da die EU-Wettbewerbsbehörden mehr Zeit für die Prüfung benötigen. Und als würde das nicht reichen, hat sich der neue Konzernchef Guido Kerkhoff noch den umfassenden Umbau auf die Fahne geschrieben.
Japanische Ermittler halten Renault-Nissan-Chef Ghosn weiter fest
TOKIO - Nach seiner Verhaftung in Japan wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Börsenauflagen soll der Renault (9:RENA)-Nissan (20:7201)-Chef Carlos Ghosn zunächst für zehn weitere Tage festgehalten werden. Das entschied ein Bezirksgericht in Tokio am Mittwoch auf Antrag der Ermittler. Auch sein mutmaßlicher Komplize und ebenfalls verhaftete Nissan-Direktor Greg Kelly dürfe zunächst weiter in Haft gehalten werden.
Bayer legt Berufung gegen Glyphosat-Urteil in den USA ein
LEVERKUSEN/SAN FRANCISCO - Bayer (4:BAYGN) hat wie angekündigt gegen die millionenschwere Verurteilung im Glyphosat-Prozess in den USA Berufung eingelegt. Der Kläger im ersten Glyphosat-Prozess, Dewayne Johnson, führt seinen Lymphdrüsenkrebs auf seinen Umgang mit dem Unkrautvernichter während seines Jobs als Platzwart an kalifornischen Schulen zurück. Ursprünglich hatte eine Geschworenen-Jury Johnson 289 Millionen US-Dollar (253 Mio Euro) zugesprochen. Die zuständige Richterin Suzanne Ramos Bolanos hatte diese Summe dann später auf rund 78 Millionen Dollar reduziert, dem Antrag Bayers auf einen neuen Prozess aber nicht stattgegeben. Infolge des Juryurteils hatten die Bayer-Aktien deutlich an Wert verloren.
ROUNDUP: Autozulieferer Continental für Batteriezellfertigung weiter skeptisch
FRANKFURT - Der Autozulieferer Continental (4:CONG) ist beim möglichen Einstieg in die Batteriezellfertigung für Elektroautos weiter vorsichtig. "Wir müssen uns sicher sein, dass wir mit solchen Investitionen in der Lage sind, eine attraktive Rendite darstellen zu können", sagte Conti-Chef Elmar Degenhart am Dienstagabend vor Journalisten in Frankfurt. Laut Degenhardt braucht es für die derzeit absehbar nötige Fertigungskapazität bis 2025 weltweit Investitionen von 80 Milliarden US-Dollar. Eine der vielen benötigten Gigafabriken für die Zellherstellung koste 3 bis 4 Milliarden Dollar. Falsche Entscheidungen müssten nachfolgende Manager dann nicht nur den Aktionären, sondern auch den Beschäftigten erklären.
Kreise: iPhone-Fertiger Foxconn plant massive Sparmaßnahmen
PEKING - Der vor allem als iPhone-Hersteller bekannte Auftragsfertiger Foxconn plant Kreisen zufolge drastische Sparmaßnahmen für kommendes Jahr. Die Kosten sollen um 20 Milliarden Yuan (2,5 Mrd Euro) gesenkt werden, schrieb der Finanzdienst Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf ein internes Rundschreiben. Allein der auf iPhone-Fertigung spezialisierte Bereich solle sechs Milliarden Yuan (760 Mio Euro) einsparen. Rund jeder zehnte Mitarbeiter aus nicht-technischen Bereichen solle gehen.
Anke Schäferkordt verlässt RTL Group und Bertelsmann-Vorstand
LUXEMBURG - Nach ihrem Abschied aus dem Vorstand von Europas größtem Fernsehkonzern RTL (14:AUDKt) Group zieht sich Anke Schäferkordt auch als Deutschland-Chefin und Mitglied im Vorstand der RTL-Muttergesellschaft Bertelsmann zurück. Das hat die RTL Group am Mittwoch in Luxemburg mitgeteilt.
Airbus wirbt Infineon-Finanzchef Dominik Asam ab
TOULOUSE/MÜNCHEN - Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus (9:AIR) hat einen neuen Finanzchef gefunden. Der Verwaltungsrat nominierte den Infineon (4:IFXGn)-Finanzchef Dominik Asam als Nachfolger für Harald Wilhelm, wie Airbus am Mittwoch in Toulouse mitteilte. Der 49-Jährige Asam tritt das neue Amt den Plänen zufolge nach der Hauptversammlung des Konzerns am 10. April 2019 an. Infineon teilte unterdessen in München mit, dass die Nachbesetzung der Position eingeleitet wurde.
ROUNDUP: Gleiches Geld für gleiche Arbeit: SAP schließt Lücken in Bezahlung
WALLDORF - Ein Jahr nach Einführung des Gesetzes gegen Lohnungerechtigkeit will das Management des Softwarekonzerns SAP (4:SAPG) Unterschiede in der Bezahlung beseitigen. "Wir haben uns als Unternehmen das Ziel gesetzt gleiches Geld für gleiche Arbeit und gleiche Leistung", sagte der Personalchef von SAP Deutschland Cawa Younosi, der Deutschen Presse-Agentur. Dafür hat der Softwarekonzern die Gehälter seiner deutschen Mitarbeiter mit Hilfe eines externen Beratungsunternehmens analysiert. "Der Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bei denen Anpassungen vorgenommen werden, liegt bei 1,2 Prozent der Gesamtbelegschaft in Deutschland." Noch im Dezember sollen diese Lücken ausgeglichen werden. Außerhalb Deutschlands hat SAP schon im Oktober damit begonnen.
Mehr Online-Geschäft und Citylagen - Ikea-Konzern baut um
HOFHEIM-WALLAU - Weil er mit den gewohnten Möbelhäusern kaum noch wachsen kann, baut der Ikea-Mutterkonzern Ingka um. Neben dem Ausbau der Online- und Service-Angebote sollen neue innerstädtische Einrichtungshausformate aufgebaut werden, wie das Unternehmen am Mittwoch ankündigte. Die Schweden wollen bis Ende 2020 global bis zu 11 500 neue Arbeitsplätze schaffen. Im Gegenzug könnten 7500 der 160 000 bestehenden Jobs bei Ikea wegfallen, vor allem in den globalen Funktionen und in den 30 Landeszentralen. Unter dem Strich würden so rund 4000 neue Jobs hinzukommen.
VW-Finanztochter will jährlich 850 Millionen Euro sparen
HANNOVER - Die Volkswagen (4:VOWG_p)-Finanztochter will trotz steigender Ergebnisse kräftig sparen. Bis 2025 wolle das Unternehmen jährlich 850 Millionen Euro sparen, sagte Frank Fiedler, Finanzvorstand der Volkswagen Financial Services AG, am Mittwoch in Hannover. Das geschehe mittels eines Effizienzprogramms, das im laufenden Jahr erstmals greife. Ziel sei, mit Hilfe der Digitalisierung die Produktivität des Autofinanziers zu steigern und Vertriebskosten zu senken. Beispielsweise sollten die notwendigen Daten im Schadensfall automatisiert zugeordnet werden. Die Zahl der derzeit 15 700 Mitarbeiter weltweit solle dabei gehalten werden, betonte Vorstandschef Lars Henner Santelmann.
^Weitere Meldungen
-Zuckerberg will Verwaltungsratsvorsitz trotz Kritik nicht abgeben-Fall Ghosn: Japanischer Minister kommt zu Krisengespräch nach Paris-Gericht: Halter von Diesel-Pkw muss Software-Update vornehmen lassen-ROUNDUP/Merkel: Kohlekommission soll Menschen Hoffnung geben-Hochtief ergattert Großauftrag für Metro-Projekt in Sydney-Dekabank peilt trotz Rückgängen im Fondsabsatz Gewinnsteigerung an-MS-Mittel von Novartis (SIX:NOVN) im Visier der US-Gesundheitsbehörde - Warnhinweis-ROUNDUP 2/Künftig keine Montagsspiele: Bundesliga lenkt nach Fanprotesten ein-Kramp-Karrenbauer für Fonds in Dieselkrise-EU schafft neues System zur Abwehr unerwünschter Übernahmen-Letzter Andruck für den Otto-Katalog-Thyssenkrupp: Weiter Probleme bei Stahlproduktion wegen Rhein-Niedrigwasser-Israelischer Minister ruft zum Boykott von Airbnb auf-Gericht verhandelt über Diesel-Fahrverbot in Darmstadt-Generali erwartet höhere Gewinne-Scholz will Kündigungsschutz für Top-Banker lockern-NRW-Regierung prüft Aussetzen des Sonntagsfahrverbotes für Tank-Lkw-Feinstaubbelastung in Stuttgart steigt weiter an-Berliner Firma e*Message scheitert mit Klage gegen Apples iMessage°
Kundenhinweis:ROUNDUP: Sie lesen im Unternehmens-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.