ERFURT (dpa-AFX) - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat sich dafür ausgesprochen, die Zugangsbeschränkungen für ausländische Arbeitskräfte in Deutschland zu lockern. "Jeder, der sich hier selbst ernähren kann, soll auch einen Aufenthalt bekommen. Dafür könnten wir gezielt werben", sagte Ramelow den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Er plädierte für entsprechende Abkommen mit Herkunftsländern wie den Maghreb-Staaten, Moldau, Georgien und Armenien. "Wir müssen legale Zugänge schaffen für Arbeitskräfte, die wir in Deutschland ja brauchen." Zu den Maghreb-Staaten gehören Marokko, Tunesien und Algerien.
Das Grundrecht auf Asyl gelte, bekräftigte Ramelow. Er sagte aber auch: "Der Schwule aus dem Gazastreifen, die Jesidin aus Syrien - die meisten Menschen könnten, wenn man sie ließe, sofort legalen Zugang zum Arbeitsmarkt finden."
Ramelow räumte ein, dass es im Osten fremdenfeindliche Ausbrüche und Übergriffe gebe. "Aber wir können das Problem lösen", sagte er. Er verwies auf die jahrelangen Thüringer Kontakte nach Vietnam. Seit 2019 sind Hunderte vietnamesische Lehrlinge für Betriebe in Thüringen ausgebildet worden. "Ich bin stolz auf die Unternehmer, die an unserem Vietnam-Projekt beteiligt sind", so Ramelow. "Die sagen jetzt: Hände weg von unserem Auszubildenden. Das verändert das Klima im Betrieb und im Dorf.