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Axa-Experte: Märkte bleiben 2012 volatil - Notenbanken-Aktion positives Signal

Veröffentlicht am 01.12.2011, 14:50
Aktualisiert 01.12.2011, 14:52
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die kräftigen Schwankungen an den weltweiten Finanzmärkten werden sich nach Einschätzung von Axa Investment Managers im kommenden Jahr fortsetzen. Maßnahmen zur Stabilisierung der Märkte wie die konzertierte Notenbanken-Aktion am Mittwoch seien unverändert nötig und nur ein 'erster Schritt in die richtige Richtung', sagte Investmentstratege Franz Wenzel am Donnerstag in Frankfurt. Zugleich sei der EU-Gipfel Ende der nächsten Woche ein entscheidendes Datum, von dem langfristige Lösungen aus der Euro-Schuldenkrise von der Politik erwartet würden.

'Die Volatilität bleibt', sagte Investmentstratege Franz Wenzel am Donnerstag in Frankfurt und spricht beispielhaft von dem auch 2012 erwarteten Auf und Ab wie bei einem JoJo. Eine Prognose für den Dax oder den EuroStoxx 50 wollte der Experte daher nicht wagen.

Hohe Unsicherheit dürfte die Euro-Schuldenkrise weiter begleiten. Zugleich dürfte die Eurozone laut Wenzel Schlusslicht beim Wirtschaftswachstum der wichtigsten weltweiten Volkswirtschaften werden und in die Rezession schlittern. 'Die Frühindikatoren sind in die negative Zone gerutscht und die Bankenkrise spiegelt sich in den strafferen Kreditkonditionen wider und ist wohl eine der hauptverantwortlichen Faktoren für die Rezession.' Die konzertierte Aktion der weltweit wichtigsten Notenbanken am Mittwoch auf den internationalen Geldmärkten war für den Experten daher eine 'positive Überraschung'. Laut Wenzel sieht es damit so aus, 'als würden die Zentralbanken die Gefahr inzwischen höher einordnen als bisher' und in der Folge auch zu 'unorthodoxen Mitteln' greifen werden, um die Krise zu bannen.

In der Eurozone sei die Europäische Zentralbank (EZB) als einzige handlungsfähige Institution besonders gefragt. 'Was die EZB bereits tut ist, Liquidität in die Märkte zu pumpen', sagte Wenzel. Was sie seines Erachtens zudem nun tun müsse sei vor allem, italienische und spanische Staatsanleihen zu kaufen, um die Zinsen in der Eurozone wieder zu drücken. Ähnlich der Schweiz sollte sie darüber hinaus die Unbegrenztheit ihrer Mittel betonen, um den Druck aus den Geldmärkten zu nehmen.

800 Milliarden Euro müssten 2012 refinanziert werden in der Eurozone, erinnerte der Experte, und allein Italien müsse im Februar und März 60 und 50 Milliarden Euro rollen. 'Das wird sehr teuer. Bis dahin sollten wir eine echte Lösung gefunden haben und ernsthafte Maßnahmen ergriffen worden sein.' Italien hingegen sei gefordert, strukturelle Reformen auf den Weg zu bringen, was dem neuen Ministerpräsidenten Mario Monti 'ein sehr feines Fingerspitzengefühl' abverlange.

Es werden laut Wenzel die 'nächsten Wochen' sein, in denen das Thema Schuldenkrise in richtige Bahnen gelenkt werden müsse. Zentrales Datum sei der 9. Dezember, an dem der nächste EU-Gipfel in Brüssel stattfindet und Pläne über einen neuen Euro-Stabilitätspakt erwartet werden. Da der jüngste EU-Gipfel am 23. Oktober ohne einen Durchbruch geendet hatte, geht der Investmentstratege davon aus, 'dass etwas zurückgehalten wurde für eine größere Ankündigung'.

Ein Baustein, das Schuldendilemma in der Euro-Region langfristig zu lösen, sind laut dem Axa-Investmentstratege auch Euro-Bonds. 'Sie sind notwendig und sollten ein Bestandteil des Gesamtpakets sein', sagte Wenzel. Eine Unterteilung in Euro-Bonds erster und zweiter Güte sollte zudem ausreichend Anreiz zum Sparen geben.

In diesem Szenario, in dem er als Wachstumsmotor 2012 im weltweiten Gesamtmarkt die Schwellenländer mit Fokus auf Asien sieht, während die USA sich im anstehenden Wahljahr 'durchmogeln' und die Eurozone in die Rezession rutschen dürfte, empfiehlt Wenzel eine defensive Anlagestrategie. Er rät, Aktien weiter unterzugewichten und Renten überzugewichten. 'Unternehmensanleihen aus dem Non-Financial-Bereich bleiben bei uns oben auf der Prioritätenliste', sagte er. Seine Präferenz liegt wegen der Rezessionsgefahr in Europa dabei auf US-Bonds./ck/jsl/la

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