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Bankvolkswirte: Abstufung Frankreichs wäre 'nicht dramatisch'

Veröffentlicht am 13.01.2012, 17:48
FRANKFURT (dpa-AFX) - Führende Volkswirte sehen der erwarteten Herabstufung Frankreichs und anderer Euroländer gelassen entgegen. 'Das wäre sicherlich ein Rückschlag für die Rettungsversuche in der Schuldenkrise, aber es wäre nicht dramatisch. Die Gerüchte kursieren schon eine Weile am Markt, eine Herabstufung käme nicht überraschend', sagte Postbank-Chefvolkswirt Marco Bargel am Freitag der Nachrichtenagentur dpa.

Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer betonte: 'Frankreichs Bonität wird nicht angezweifelt, sondern die Italiens und Spaniens.' Deshalb seien nur die Refinanzierungskosten dieser beiden Länder entscheidend für die Lösung der Staatsschuldenkrise. Die Auswirkungen auf Frankreich sieht er hingegen gelasen. Auch Japan habe seine Topbonität von 'AAA' längst verloren, die USA lebten prächtig mit 'AA'.

Zwar sehen Bargel und Krämer die Möglichkeit, dass Börsen und andere Märkte kurzfristig reagieren könnten. Zudem werde die Refinanzierung für die betroffenen Länder und den Euro-Rettungsfonds EFSF wahrscheinlich teurer. Doch Krämer ist überzeugt: 'Schon in einer Woche würde eine Herabstufung keine große Bedeutung für die Märkte mehr haben. 'AAA' ist eine aussterbende Spezies, ein zweifach-A ist die neue Realität.'

Am Freitag hatten sich Gerüchte verdichtet, die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) könnte die Bonität von gleich mehreren Euroländern senken. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa stehen Frankreich und Österreich vor der Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit.

Die Spekulationen lösten am Freitagnachmittag an den europäischen Börsen einen Kursrutsch aus. Die offizielle Bekanntgabe könnte am Abend erfolgen. S&P hatte bereits vor einem Monat vor einer möglichen Abstufung zahlreicher Eurostaaten gewarnt und in der Schuldenkrise ein entschlossenes Durchgreifen der Staats- und Regierungschefs gefordert.

Die Anleihenmärkte sieht Bargel durch die großzügige Versorgung der Banken durch die EZB mit billigem Geld vor einem Crash gesichert. 'Jetzt können sich die Banken wieder refinanzieren.' Die Geschäftsbanken hatten die EZB-Mittel auch genutzt, um Staatsanleihen klammer Länder wie Italien und Spanien zu kaufen. Damit verbilligte sich zuletzt die Refinanzierung beider Länder./hqs/DP/bgf

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