DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Rückzahlung unzulässiger Kreditbearbeitungsgebühren an die Kunden hat der Targobank 2014 das Ergebnis verdorben. Der Nettogewinn der Bank brach um 34 Prozent auf 251 Millionen Euro ein, wie Bankchef Franz Josef Nick am Dienstag berichtete.
Der Bundesgerichtshof hatte im Mai vergangenen Jahres entschieden, dass Banken ihren Kunden bei Krediten neben den Zinsen keine zusätzlichen Bearbeitungsgebühren auferlegen dürfen. In einer weiteren Entscheidung räumte das Gericht den Kunden später das Recht ein, bis 2004 gezahlte Gebühren zurückzufordern.
Der Targobank-Chef betonte, die Bank habe danach Hunderttausende Schreiben erhalten und bisher 90 Prozent der Fälle abgearbeitet. Auch für den Rest seien Rücklagen gebildet worden. Der Manager bezifferte die Belastung der Privatkundenbank durch die Rückzahlung auf über 200 Millionen Euro.
"Es wäre ein Rekordjahr geworden, wenn der Bundesgerichtshof nicht dazwischengefunkt hätte", sagte Nick. Ohne die Sonderbelastung hätte die Bank nach seinen Worten ihren Vorsteuergewinn um fast 23 Prozent auf 480 Millionen Euro gesteigert.
Dennoch blieb das Tochterunternehmen der französischen Genossenschaftsbank Crédit Mutuel auf Wachstumskurs. Die Kundenzahl stieg binnen Jahresfrist um 840 000 auf vier Millionen. Dazu trug auch die Übernahme des Privatkundengeschäfts der Valovis Bank bei.
Auch im laufenden Jahr soll das Wachstum weitergehen. So will die Bank künftig eine größere Rolle bei der Autofinanzierung für Privatkunden spielen. Außerdem plant das Institut künftig im Internet Kleinstkredite etwa für die Reparatur einer Waschmaschine anzubieten. Hier gebe es bislang kaum Angebote, meinte Nick.