Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

Börse Frankfurt-News: Genug der Performance (Fonds)

Veröffentlicht am 04.06.2014, 14:19
Aktualisiert 04.06.2014, 14:21

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 4. Juni 2014. Investoren wollen nicht mehr warten, bis die viel beschworene 10.000 Punkte-Marke erreicht ist, sie nehmen lieber jetzt schon Gewinne mit. Gut an kommt ein Mischfonds von Max Otte.

Dass der DAX in den vergangenen vier Wochen von rund 9.500 auf fast 10.000 Punkte geklettert ist, hat unter Fondsanlegern nicht für Kauffreude gesorgt. Im Gegenteil: Entweder wird Kasse gemacht oder schlichtweg abgewartet.

"Wir sehen überwiegend Verkäufe in Aktienfonds mit deutschen und internationalen Titeln", berichtet Anja Deisenroth-Boström von der Baader Bank. Wegen des starken US-Dollars - die Gemeinschaftswährung ist von knapp 1,40 US-Dollar Anfang Mai auf aktuell 1,36 US-Dollar gefallen - hätten Anleger auch bei Dollar-lastigen Fonds Gewinne glattgestellt.

Frank Wöllnitz von ICF Kursmakler meldet extrem niedrige Umsätze. "Es herrscht Zurückhaltung. Jetzt wird auf die EZB-Entscheidung am Donnerstag gewartet." Am Montag dieser Woche hatte der DAX noch ein Rekordhoch von 9.992 Punkten markiert, am heutigen Mittwochmittag notiert der Index wieder knapp unter 9.900 Zählern.

Deutsche Aktien: Tief genug in der Gewinnzone

Auf den Verkaufslisten standen Deisenroth-Boström zufolge der DWS Deutschland (WKN 849096), der FF - European Growth von Fidelity (WKN 973270), der Allianz Nebenwerte Deutschland (WKN 848176), der DWS Aktien Strategie Deutschland (WKN 976986), der FT Frankfurt-Effekten-Fonds von Frankfurt Trust (WKN 847805) und der DWS German Equities Typ 0 (WKN 847428). "Das waren zum Teil auch größere Verkaufsorders."

Kasse machen bei internationalen Titeln

Verkäufe dominierten auch bei international investierenden Fonds wie dem DWS Top Dividende (WKN 984811) und dem DWS Vermögensbildungsfonds I (WKN 847652).

Ausgeglichen sei das Bild lediglich im Siemens Global Growth (WKN 977265). Der investiert vor allem in junge Zukunftsunternehmen - zu jeweils rund einem Drittel in Europa, Nordamerika und Japan. Höchstes Gewicht haben die Branchen Internet, Technologie, Medien und Unterhaltung, Telekommunikation und Biotechnologie. In den vergangenen fünf Jahren kam der Fonds zwar auf ein jährliches Plus von 17,5 Prozent, im laufenden Jahr liegt er allerdings 2 Prozent im Minus. Fondsmanager ist die zum Siemens-Konzern gehörende Siemens Fonds Invest.

Kurserholung in Osteuropa

Starke Kursbewegungen gab es aufgrund der Ukraine-Krise in den vergangenen Wochen bei Fonds mit osteuropäischen Aktien: "Zuletzt ging es - bedingt durch die Beruhigung - wieder nach oben. Damit wurde aber nur ein Teil der zuvor erlittenen Verluste ausgeglichen", bemerkt Wöllnitz. Größere Umsätze im Fondshandel seien damit ohnehin nicht verbunden gewesen. Der beliebte DWS Russia (WKN 939855) hat von Januar bis Mitte März über ein Viertel seines Werts verloren, seitdem aber wieder um 26 Prozent zugelegt.

Biotech im Zickzackkurs

Viel Beachtung fanden auch Biotech-Fonds, wie Wöllnitz erklärt. "Tageweise geraten die immer wieder stark unter Druck, dann gehen alle wieder rein." Biotechnologieaktien hatten in den vergangenen Jahren stark an Wert gewonnen, im März und April verabschiedeten sich allerdings viele Investoren von der Branche. Seit Mitte April geht es wieder leicht aufwärts. Mit dem umsatzstarken DWS Biotech (WKN 976997) hatten Investoren von Ende Februar bis Mitte April ein Minus von rund 25 Prozent gemacht, dann aber 14 Prozent gewonnen.

Otte-Fonds überzeugt

Immer gesucht sind breit streuende Mischfonds. "Einen eindeutigen Käuferüberhang haben wir im Max Otte Vermögensbildungsfonds (WKN A1J3AM)", erklärt Deisenroth-Boström. Der Fonds des selbst ernannten "Crash-Propheten" Otte wurde erst im Sommer vergangenen Jahres aufgelegt und investiert schwerpunktmäßig in Aktien, derzeit machen diese 94 Prozent der angelegten Gelder aus. Es können aber auch Anleihen und andere Wertpapiere wie zum Beispiel Edelmetall-Verbriefungen gekauft werden, nur Derivate sind Tabu. Seit Jahresanfang kommt der Fonds auf ein Plus von 6,8 Prozent.

Eindeutiger Favorit in den Orderbüchern der ICF Kursmakler ist der von der britischen Kapitalanlagegesellschaft M&G verwaltete M&G Optimal Income (WKN A0MND8), der vor allem auf Anleihen setzt und damit in den vergangenen Jahren sehr gut gefahren ist. "Der ist permanent gesucht, gerade auch von Privatkunden." Hohe Umsätze verzeichnet außerdem der Carmignac Patrimoine (WKN A0DPW0), wie Wöllnitz meldet. "Es gibt Käufe und Verkäufe, wobei wir zuletzt eher wieder Käufe gesehen haben."

Immobilienfonds mit Zu- und Abflüssen

Rege gehandelt werden nach wie vor Immobilienfonds. "Diese gehören zu unseren umsatzstärksten Fonds. Da wird hin- und hergezockt", meint Wöllnitz. Besonders viel um gehe beim CS Euroreal (WKN 980500), der sich in Abwicklung befindet, und dem offenen Deka-ImmobilienEuropa (WKN 980956). "Insgesamt halten sich Zu- und Abflüsse die Waage."

Minenfonds kalte Schulter gezeigt

Keinerlei Interesse zeigen Anleger derzeit an Minenfonds. "Das Geschäft ist tot", kommentiert Deisenroth-Boström. "Unter unseren 20 umsatzstärksten Fonds der vergangenen Wochen findet sich nur ein Minenfonds." Der Goldpreis, der Anfang des Jahres einen Teil seiner heftigen Verluste aus den Vorjahren wettgemacht hatte, ist seit März wieder auf Talfahrt, vergangene Woche beschleunigte sich der Abwärtstrend noch. Aktuell wird die Feinunze zu 1.245 US-Dollar gehandelt, damit liegt der Preis ein Drittel unter dem im Sommer 2011 erzielten Höchstpreis von über 1.900 US-Dollar.

Sie können sich kostenlos für unseren täglichen Newsletter per E-Mail anmelden. Registrieren Sie sich bei www.boerse-frankfurt.de/newsletter.

von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

© 4. Juni 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.