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Börse Frankfurt-News: Kehrt die Angst zurück? (Marktstimmung)

Veröffentlicht am 09.04.2014, 17:00
Aktualisiert 09.04.2014, 17:03

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 9. April 2014. Mit dem fallenden DAX sinkt auch die Stimmung, Einstiegschancen bleiben ungenutzt.

Nun haben die institutionellen Anleger, die die Börse Frankfurt allwöchentlich befragt, reagiert. Doch wurde der erneute Rücksetzer des DAX, der diesen am gestrigen Handelstag sogar kurzfristig unter 9.400 Punkte geführt hatte, nicht für einen Wiedereinstieg genutzt, obgleich es sich bei dieser Marke um die Ausgangsbasis für manche Akteure handelte, die man vor Wochenfrist noch als relativ günstiges Einstiegsniveau empfand. Stattdessen haben sich nicht nur einige Optimisten von ihrem positiven Ausblick für deutsche Standardwerte verabschiedet.

Vielmehr haben sich ein Viertel der zuvor neutral gestimmten Akteure unterm Strich auf die Seite der Bären geschlagen. Damit hat die Gruppe der Pessimisten den zweithöchsten Stand in diesem Jahr erreicht, weshalb der Börse Frankfurt Sentiment-Index¹ jetzt nicht mehr weit von der neutralen Null-Linie entfernt liegt.

Natürlich kann man auf den ersten Blick die sich wieder verschärfende Krisensituation in der Ukraine als Ursache für den jüngsten Einbruch der Kurse und das sich verschlechternde Sentiment betrachten. Bei genauerem Hinsehen zeichnete sich jedoch schon am vergangenen Freitag die Neigung mancher ausländischer Akteure, etwa am US-Aktienmarkt, ab, angesichts der bevorstehenden Berichtssaison zum ersten Quartal in Hinblick auf Aktienengagements eher zurückhaltend zu agieren.

Möglich, dass hierzulande auch die jüngsten Statements aus der Europäischen Zentralbank den Eindruck vermittelten, mit unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen sei nun doch nicht so schnell zu rechnen, so dass die Börsen auch nicht auf einen neuen Aufwärtsimpuls hoffen könnten. Zumindest dürfte die erneute Annäherung des DAX an sein Allzeithoch während des Berichtszeitraums zu Verkäufen verführt haben, zumal sich auch die technische Situation des deutschen Börsenbarometers aufgrund mehrerer gescheiterter Versuche, in neues Terrain vorzudringen, nicht gerade als vertrauenserweckend darstellte.

Privatanleger zeigen sich gelassener

Bei den Privatanlegern hat sich die Stimmung ebenfalls verschlechtert, wenn auch längst nicht im gleichen Umfang wie bei ihren institutionellen Pendants. Und weil hier lediglich 3 Prozent der Panelteilnehmer vom Bullen- ins Bärenlager abgewandert sind, hält sich der Börse Frankfurt Sentiment-Index mit 18 Punkten immer noch auf vergleichsweise solidem Niveau.

Unter dem Strich liegt die Vermutung nahe, dass die jüngste Abwärtsbewegung des DAX, von der im Wochenvergleich ein Minus von 1,5 Prozent übrig geblieben ist, überwiegend auf das Konto heimischer, mittelfristig orientierter Akteure geht, zu denen auch Mitglieder unseres Panels zählen. Letztere scheinen somit recht ordentlich gegen etwaige weitere Aktienkursverluste abgesichert zu sein. Allerdings besteht die Hauptschwierigkeit darin, dass die profitable Auflösung dieser Absicherungen naturgemäß mit Käufen in fallende Kurse einhergehen wird, was im Zweifel einem Griff ins fallende Messer gleichkäme. Abwarten ist aber auch keine Alternative, denn das könnte bedeuten, im Falle einer neuerlichen Erholung des DAX zu spät mit von der Partie zu sein.

von Joachim Goldberg, Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de

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© 9. April 2014

[1] Der Börse Frankfurt Sentiment-Index bewegt sich zwischen -100 (totaler Pessimismus) und +100 (totaler Optimismus), der Übergang von positiven in negative Werte markiert die neutrale Linie. Die Werte des früheren Cognitrend Bull/Bear-Index sind auf die neue Skalierung umgerechnet worden.

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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