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Börse Frankfurt-News: Unternehmen zeigen Stärke (Auslandsaktien)

Veröffentlicht am 10.11.2011, 15:02
Aktualisiert 10.11.2011, 15:04
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 10. November 2011. Konzerne trumpfen auf und machen dennoch eher selten einen Stich, für Bewegung an den Aktienmärkten sorgen einmal mehr die Problemzonen Europas.

Mit dem angekündigten Rücktritt Berlusconis weitet sich das Griechenlandsyndrom auf Italien aus - so zumindest deuten Market Maker im Handel mit Auslandsaktien die zurückgekehrte Nervosität an den Aktienbörsen. Erstmals sei damit ein wirtschaftlich starkes europäisches Land betroffen.

Entsprechend hektisch gehe es an den internationalen Börsen zu. 'Der Dow Jones hat 300 Punkte eingebüßt, in Hongkong fiel der Hang Seng-Index um fünf Prozent auf unter 19.000 Zähler', meldet Walter Vorhauser. Zu erkennen sei die wachsende Skepsis zudem an den Kursverlusten italienischer Staatsanleihen und den steigenden Prämien für die Absicherung der Bonds . 'Für fünfjährige Anleihen im Wert von 1 Millionen Euro sind Rekordprämien von 536 Basispunkten, sprich 53.600 Euro, fällig', beobachtet der Händler der Close Brothers Seydler Bank.

Anleger reagierten mit einem zunehmenden Sicherheitsbedürfnis. 'Wenn gehandelt wird, dann in Werten der europäischen Bluechip-Indizes', fasst Jan Vrbsky die Zurückhaltung zusammen. Nach anfänglich deutlichen Verlusten am Morgen hat sich der DAX im Laufe des Tages zwar wieder etwas erholt. Eine echte Entspannung erkennt Vrbsky darin nicht. Der Händler der Baader Bank spricht von lediglich einer Gegenreaktion zu den heftigen Verlusten des Vortags.

Vodafone - Stärkerer Fokus auf Firmengeschäft zahlt sich aus

Starkes Wachstum im mobilen Datengeschäft lässt Umsatz und Gewinn bei Vodafone (WKN A0KDXE) sprudeln, wie Walter Vorhauser berichtet. Im ersten Halbjahr 2011 blicke der britische Mobilfunkkonzern auf ein Umsatzplus von 4,1 Prozent auf 27,38 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 'Der Erfolg der Smartphones beflügelt das Geschäft mit Datendiensten, die um rund 25 Prozent angestiegen sind', weiß der Händler. Insgesamt mache das Datengeschäft bereits mehr als ein Siebtel des Gesamtumsatzes aus. 'In Deutschland liegt dieser Anteil bereits bei einem Viertel.' Der bereinigte operative Gewinn sei leicht von 7,7 auf 7,5 Milliarden Euro gesunken. Als einmaliger Bonus schlage sich der Verkauf der Anteile von China Mobile (WKN 909622) nieder.

Die soliden Zuwächse seien auch der stärkeren Ausrichtung Vodafones auf das Firmenkundengeschäft geschuldet. Die Aktie des Briten zeige sich bei einem Stand von 20,65 Euro trotz fallender Märkte robust. 'Seit Anfang Oktober hat sie 10 Prozent zugelegt', bemerkt Vorhauser. Die Prognose für das Gesamtjahr sei leicht angehoben worden.

Cisco - Besinnung aufs Kerngeschäft trägt Früchte

Überraschend gute Ergebnisse gebe es zudem von Cisco Systems (WKN 878841) für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2011/2012. Der Aktie bescherte dies Vorhauser zufolge ein zwischenzeitliches Plus von 2,3 Prozent auf 13,50 Euro. Eine stärkere Fokussierung auf das Kerngeschäft trage Früchte. Zudem fielen die IT-Budgets großer Firmenkunden sowie im öffentlichen Dienst besser aus als erwartet. Restrukturierungsmaßnahmen, zu denen die Reduzierung der Mitarbeiterzahl und eine generelle Verschlankung der Organisation gehöre, wirkten sich positiv auf das Ergebnis aus.

Insgesamt komme der Netzwerkausrüster mit einem Umsatzplus von 4,7 Prozent auf 11,3 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu 10,75 Milliarden US-Dollar im Vorjahreszeitraum. 'Erwartet worden waren 11,02 Milliarden US-Dollar', bemerkt der Händler. Der Nettogewinn falle mit 1,78 Milliarden US-Dollar auch bedingt durch die Kosten für die Sparmaßnahmen geringer aus als zuvor. Für das laufende zweite Quartal stelle Cisco einen Umsatzzuwachs von 7-8 Prozent auf 11,13 bis 11,2 Milliarden US-Dollar in Aussicht.

Auftragsrekord für EADS

Von einer wirtschaftlichen Flaute spürt die Luftfahrtindustrie derzeit wenig. Mehr als verdoppelt habe die europäische EADS (WKN 938914) ihren Gewinn in den ersten neun Monaten des Jahres 2011. 'Insbesondere der zivile Flugzeugmarkt läuft gut', berichtet Jan Vrbsky. Eine erwartungsgemäße Anspannung gebe es bei den westlichen Verteidigungsmärkten. Ein Plus von 63 Prozent auf 93,9 Milliarden Euro bei den Auftragseingängen im bisherigen Jahresverlauf habe die Analystenerwartungen deutlich übertroffen. Insgesamt freue sich das europäische Gemeinschaftsunternehmen über einen Rekord-Auftragsbestand im Wert von 503 Milliarden Euro.

Mit einem Plus von 4 Prozent auf 32,6 Milliarden Euro beim Umsatz und einer Verdopplung beim Konzernergebnis auf 421 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum überraschte der Flugzeugbauer die Marktbeobachter. Für das Gesamtjahr habe EADS zudem die Umsatzprognosen erhöht und die Auslieferung von 520 bis 530 Zivilflugzeugen für das Jahr 2011 in Aussicht gestellt. 'Insgesamt rechnet das Unternehmen in diesem Jahr mit rund 1.500 Bestellungen', ergänzt der Händler der Baader Bank. Die Aktie hat nach Veröffentlichung der Ergebnisse um 7 Prozent zugelegt. Am heutigen Donnerstag sei zudem der Einstieg der Bundesregierung bei EADS mit einem Anteil von 7,5 Prozent für Mitte 2012 bekannt gegeben worden.

Schwache Baukonjunktur macht Holcim zu schaffen

Eine verhaltene Bautätigkeit vor allem in Europa und den USA, gestiegene Rohstoff- und Energiepreise sowie ein starker Franken machen dem Schweizer Zementkonzern Holcim (WKN 869898) derzeit das Leben schwer. Mit 356 Millionen Franken komme das Unternehmen im dritten Quartal auf rund ein Drittel weniger Gewinn als im Vorjahrszeitraum. Der Umsatz von 5,32 Milliarden Schweizer Franken sei um 6,7 Prozent eingebrochen. 'Ohne den Währungseffekt durch die Stärkte des Franken hätte beim Umsatz ein Plus von 5,8 Prozent gestanden', bemerkt Vorhauser. Auf Wachstumskurs befinde sich Holcim vor allem in Lateinamerika, Asien und der Pazifikregion. Beim Verkauf von Zement und Transportbeton hätte das Unternehmen zulegen können. Rückläufig gehe es dagegen bei Asphalt zu. Der anfängliche Kursgewinn von 1,6 Prozent konnte nicht gehalten werden. Die Aktie notiert derzeit bei rund 40 Euro.

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© 10. November 2011 / Iris Merker

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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