STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am nachmittag
Mittwoch, 23. November 2011
Schuldenkrise hält an: Aktienkurse fallen weiter
US-Verbrauchervertrauen stabilisiert sich
Die beherrschenden Themen an den internationalen Finanzmärkten bleiben die Schuldenkrise in Europa und die selbe Problematik sowie eine lahmende Konjunktur in den USA.
Nun scheinen die Investoren auch noch den Appetit auf deutsche Staatsanleihen zu verlieren. Der Bund wollte heute bei der Versteigerung zehnjähriger Papiere sechs Milliarden Euro einsammeln. Anleger boten aber nich einmal 3,9 Milliarden Euro. Dies wird als Dämpfer gewertet.
Darüber hinaus wurden heute auch überraschend schwache Konjunkturdaten aus China gemeldet. So fiel der HSBC-Einkaufsmanagerindex für die Industrie im November auf 48 Punkte. Damit lag er unterhalb der Wachstumsgrenze von 50 Zählern. Die Geschäfte schrumpften so stark wie seit dem März 2009 nicht mehr. Dies sorgte für zunehmende Ängste vor einer deutlichen Abkühlung der Weltwirtschaft.
Außerdem stieg in der vergangenen Woche die Anzahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe auf 391.000 leicht an.
Einzig positiv ist das sich stabilisierende Verbrauchervertrauen in den USA. Der Index der Agentur Reuters und der Universität Michigan kletterte im November nach endgültigen Berechnungen auf 64,1 Punkte von 60,9 Zählern im Vormomat.
Die Stimmung bleibt insgesamt aber eingetrübt. Der DAX gab bis zum Nachmittag um 0,5 Prozent auf 5.512 Punkte nach. Würde er heute im Minus schließen, wäre dies der achte Verlusttag in Folge. In dieser Zeit verlor das deutsche Börsenbarometer bisher rund 10 Prozent. Es wäre der drittlängste zusammenhängende Kursrutsch in der Geschichte des DAX.
Der Dow-Jones-Index lag kurz nach Handelsbeginn an der Wall Street in New York bei 11.328 Zählern mit 1,5 Prozent im Minus.
Der Euwax Sentiment Index lag nun bei plus 20 Punkten. Es waren also wieder mehr Call-Optionsscheine und Long-Zertifikate auf den DAX gefragt.
Commerzbank-Chef Martin Blessing geht weiter davon aus, die Kapitalanforderungen der EU-Bankenaufsicht (EBA) aus eigener Kraft erfüllen zu können. Im Moment gebe es keinen Grund, an irgendeiner seiner Äußerungen etwas zu ändern. Gestern hatten Gerüchte um die Commerzbank den Aktienkurs zeitweise um rund 18 Prozent einbrechen lassen. Stimmen zufolge sollen dem Geldhaus rund fünf statt der bisher erwarteten 2,9 Milliarden Euro Eigenkapital fehlen, um auf die geforderte Quote von neun Prozent zu kommen. Der Aktienkurs erholte sich heute um rund drei Prozent auf 1,18 Euro. Derivateanleger halten sich mit Neuengagements in Calls auf die Commerzbank allerdings weiter zurück. Sofern sie sich mit dem Bankensektor beschäftigen steht derzeit eher die Deutsche Bank im Mittelpunkt des Kaufinteresses.
Infineon möchte den Anteilseignern für das Ende September abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende in Höhe von zwölf Cent je Aktie auszahlen und sie damit stärker am Gewinn beteiligen. Für das vorangegangene Geschäftsjahr hatte der Halbleiterkonzern mit zehn Cent je Aktie erstmals seit zehn Jahren wieder eine Dividende bezahlt. Neben der Überschussbeteiligung soll das Aktienrückkaufprogramm fortgesetzt werden. Wie es heißt, seien für das laufende Programm zum Erwerb eigener Anteile und Anleihen bis zum März 2013 noch 208 Millionen Euro vorgesehen. Die Infineon-Aktie gehörte mit einem Aufschlag von 2,0 Prozent auf 5,62 Euro zu den stärksten Gewinnern im DAX. An der Euwax waren Calls gesucht.
Börse Stuttgart TV
Nach dem Scheitern der Sparkommission sind die USA wieder in den Fokus der Finanzmärkte gerückt. Die Rating-Agentur Fitch droht nun sogar damit, den Ausblick für die Bewertung der Kreditwürdigkeit auf \'negativ\' zu senken. Wie dies zu bewerten ist, darüber sprach Roland Hirschmüller von der Baader Bank bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=6369
Disclaimer
Der vorliegende Newsletter dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernimmt die Boerse Stuttgart AG keine Gewähr. Insbesondere wird keine Haftung für die in diesem Newsletter enthaltenen Informationen im Zusammenhang mit einem Wertpapierinvestment übernommen. Hiervon ausgenommen ist die Haftung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit.
Kontakt:
Holger Scholze
Börse Stuttgart
holger.scholze@boerse-stuttgart.de
Quelle: Boerse Stuttgart AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein boerse-stuttgart AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)