Zürich, 17. Jun (Reuters) - Eine US-Klage hat am Mittwoch
den Aktienkurs von Synthes
Ein US-Bundesstaatsanwalt wirft dem Medizintechnikkonzern vor, das Knochenersatzmaterial Norian ohne Zulassung der Gesundheitsbehörde FDA vermarktet zu haben. Michael Levy sagte, drei Patienten seien im Verlauf von Wirbelsäulen-Operationen gestorben, während Synthes 2002 bis 2004 nicht genehmigte klinische Studien durchgeführt habe. Synthes will sich gegen diese Anklage zur Wehr setzen.
Es gebe keinen klaren Zusammenhang zwischen den Todesfällen und dem Knochenzement. Beteiligte Ärzte konnten Levy zufolge aber auch nicht ausschliessen, dass das Produkt für die Todesfälle verantwortlich sei.
Nach dem dritten Todesfall zog Synthes das Produkt zurück. Synthes hatte rund 200 Einheiten verkauft und damit rund 400.000 Dollar eingenommen.
"Dabei geht es umsatzmässig um einen sehr geringen Betrag. Aber eine Klage in den USA ist immer sehr unangenehm, sorgt für Verunsicherung und kostet viel Zeit und Geld", sagte ein Händler.
Nach Angaben der Zürcher Kantonalbank (ZKB) handelt es sich dabei um einen seit 2006 hängigen Fall. "Ein alter Fall, deshalb keine Überraschung, höchstens was die Höhe der möglichen Busse angelangt", kommentierte die ZKB.
Sollte Synthes verurteilt werden, beläuft sich die maximal mögliche Busse auf rund 35 Millionen Dollar.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)