HAMBURG (dpa-AFX) - Die Euro-Zone droht nach Ansicht von Commerzbank-Chef Martin Blessing auseinander zu fallen, wenn die beteiligten Staaten nicht zu einer gemeinsamen Fiskalpolitik finden. 'Wir brauchen mehr und nicht weniger Europa', sagte Blessing am Mittwochabend vor dem Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten. 'Eine Währung und 17 Fiskalpolitiken, das funktioniert nicht.' Ohne einen Verzicht auf nationale Souveränität werde das nicht gehen. Aber überschuldete Staaten seien auch nicht mehr voll handlungsfähig, sondern von ihren Gläubigern abhängig. Die Alternative wäre der Zerfall der Euro-Zone und ein Rückschritt bei der europäischen Integration. 'Es gibt da keinen Kompromiss und keinen Mittelweg', sagte der Commerzbank-Chef.
Blessing plädierte dafür, das politische Fundament des Euro nachträglich zu schaffen, die Haushalte der beteiligten Länder in Ordnung zu bringen und Liquiditätsprobleme einzelner Staaten zu überbrücken. 'Dann lässt sich die Währung retten.' Die Zeit sei aber knapp. Gegenwärtig fehle das Vertrauen der Investoren, es gebe einen Käuferstreik für Staatsanleihen.
'Wenn wir die Vertrauenskrise nicht lösen, kann sich der Käuferstreik verfestigen, und dann werden wir die schrittweise Auflösung der Währungsunion sehen', sagte Blessing. Allein Italien müsse täglich Staatsanleihen von 1,2 Milliarden Euro platzieren, um alte Schulden abzulösen, also ohne neue Kredite. Auf dem Euro-Gipfel in Brüssel hat Italien seinen Partnern zugesagt, seine hohe Staatsverschuldung zu mindern. Auf dem Gipfel wurde in der Nacht zum Donnerstag ein umfangreiches Paket zur Stabilisierung der Euro-Zone beschlossen./egi/DP/jkr
Blessing plädierte dafür, das politische Fundament des Euro nachträglich zu schaffen, die Haushalte der beteiligten Länder in Ordnung zu bringen und Liquiditätsprobleme einzelner Staaten zu überbrücken. 'Dann lässt sich die Währung retten.' Die Zeit sei aber knapp. Gegenwärtig fehle das Vertrauen der Investoren, es gebe einen Käuferstreik für Staatsanleihen.
'Wenn wir die Vertrauenskrise nicht lösen, kann sich der Käuferstreik verfestigen, und dann werden wir die schrittweise Auflösung der Währungsunion sehen', sagte Blessing. Allein Italien müsse täglich Staatsanleihen von 1,2 Milliarden Euro platzieren, um alte Schulden abzulösen, also ohne neue Kredite. Auf dem Euro-Gipfel in Brüssel hat Italien seinen Partnern zugesagt, seine hohe Staatsverschuldung zu mindern. Auf dem Gipfel wurde in der Nacht zum Donnerstag ein umfangreiches Paket zur Stabilisierung der Euro-Zone beschlossen./egi/DP/jkr