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Das Dilemma unserer Geldpolitik ist offensichtlich

Veröffentlicht am 31.07.2018, 11:04
© Reuters.  Das Dilemma unserer Geldpolitik ist offensichtlich

Aus der Militärgeschichte wissen wir, dass Soldaten verbissener kämpfen, wenn ihnen der Rückweg abgeschnitten ist, sie aber dennoch eine Chance sehen, die vor ihnen liegende Schlacht zu gewinnen. Viele Feldherrn haben sich dieses Wissen zu eigen gemacht und es für ihre persönlichen Ziele instrumentalisiert.

Es ist ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, doch wenn der verwegene Plan gelingt, winkt nicht nur der Sieg. Auch der Eintrag in die Geschichtsbücher und damit ein ruhmreiches Andenken sind gewiss.

Ob man in einigen Jahren gleiches auch von den aktuellen Notenbankchefs und Politikern wird sagen können, bleibt abzuwarten. Unbestreitbar ist jedoch, dass sie offensichtlich gewillt sind, das Spiel bis zum Ende zu spielen und die Trümpfe in ihren Händen bis zum Letzten ausreizen zu wollen.

Das ist einerseits ihr gutes Recht bedingt aber andererseits, dass viele an sich Unbeteiligte in diesen Kampf hineingezogen werden und ihm, ob sie wollen oder nicht, gar nicht ausweichen können. Das nennt man dann je nach Sprachgebrauch entweder ‚Kollateralschaden‘ oder wie der Volksmund ‚mitgefangen – mitgehangen‘.

Unser Geld ist nur Kredit kein Wert an sich

Der Kapitalismus ist ein System, in dem immer Geld fehlt, weil die Produktion vom Unternehmer zunächst vorfinanziert werden muss. Selbst wenn der Produzent erfolgreich ist, seine Waren am Markt verkauft und damit so viel Geld verdient, dass er seine Schulden zurückzahlen und einen angemessenen Gewinn vereinnahmen kann, um davon im nächsten Monat zu leben, fehlt immer noch Geld, weil sich ein anderer zur gleichen Zeit verschuldet hat, um diese Waren zu kaufen.

Schon von seiner Grundtendenz ist das System ein Aufschuldungssystem, weil immer wieder neue Schulden aufgenommen werden müssen, um alte Verpflichtungen zu erfüllen. Zum gefährlichen Schneeballsystem wird es dann, wenn zu viele Leute gleichzeitig auf zu hohen Schulden sitzen, die sie nicht mehr bedienen können.

Kredite fallen dann immer häufiger aus und mit den Schulden gehen auch die ihnen in gleicher Höhe gegenüberstehenden Guthaben unter. Oder wie es der Volksmund wieder so treffend ausdrückt: Einem nackten Mann greift man schlecht in die Tasche. Will heißen, wenn nichts mehr zu holen ist, geht auch der Gläubiger vollkommen leer aus und sein vermeintlicher Reichtum löst sich schnell in Luft auf.

Unser heutiges Papiergeld ist anders als das Gold- und Silbergeld früherer Tage kein Wert an sich mehr, sondern nur noch ein Zahlungsversprechen und Versprechen wurden in der Vergangenheit immer wieder gebrochen und sie werden auch in Zukunft gebrochen werden. Etwas anderes anzunehmen, ist je nach Sichtweise entweder mutig oder naiv.

Wehe, wenn die Notenbanken diese Schlacht verlieren …

Der Wert unseres Geldes steht und fällt mit seiner Akzeptanz und für diese ist allein das Vertrauen der Bevölkerung ausschlaggebend. Man kann zwar gewisse Zwänge ausüben, doch denen werden sich die Menschen so gut sie können zu entziehen suchen, wenn ihnen das grundlegende Vertrauen fehlt.

Es entstehen dann Schwarzmärkte in denen private Tauschgeschäfte abgewickelt werden und alternative Währungen wie die Zigaretten in den frühen Nachkriegsjahren. Von einer derartigen Entwicklung ist derzeit zwar noch nichts zu spüren, doch wer die Kapitalmärkte aufmerksam beobachtet, der merkt, dass unter der Oberfläche die allgemeine Nervosität beständig zunimmt.

In den Jahren unmittelbar nach der Finanzkrise waren Alternativen wie die Edelmetalle oder Immobilien in guten Lagen extrem gesucht. Auch Aktien wurden von den Anlegern als dauerhaft werthaltig betrachtet und entsprechend gekauft.

Die Goldhausse hat man nach 2012 mit einschneidenden Maßnahmen abgewürgt, die Blase bei den Aktien und die Renditeverluste bei den Anleihen hingegen mit viel Geld aus dem Nichts künstlich weiter befeuert.

… und wehe, wenn sie den Kampf gewinnen

Jetzt ist der Punkt erreicht, an dem die Brücken hinter dieser Politik des leichten Geldes abgebrannt sind. Es soll keine neues Geld aus dem Nichts mehr geben – zumindest vorläufig. Aber schon jetzt wird immer klarer, dass die Aktienrallye ohne neue Liquidität sehr schnell ins Stottern geraten und möglicherweise wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen wird. Die zunehmende wachsende Volatilität kann an dieser Stelle durchaus als Warnhinweis verstanden werden.

Es muss weiter nachgelegt werden, sonst geht das Feuer unter den Kesseln aus. Aber wie? Die Gewinne der meisten Unternehmen sprudeln noch, aber die Gefahr eines Handelskriegs legt sich wie eine dunkle Wolke über das Gemüt der Anleger.

Geht die Schuldenorgie weiter, weil sie, um die Wirtschaft nicht abstürzen zu lassen, weitergehen muss, wird es der EZB wohl kaum gelingen, eine steigende Inflationsrate bei zwei Prozent abzufangen und auf dem erreichten Niveau konstant zu halten. Viel eher ist mit einer weiter steigenden Geldentwertung zu rechnen.

Wirklich angenehm ist weder das eine noch das andere Szenario. Wir steuern entweder auf eine Zeit mit hoher Inflation wie in den 1970er Jahren zu oder auf eine erneut abstürzende Wirtschaft. Hohe Arbeitslosigkeit, niedrige Steuereinnahmen und allgemein deflationäre Tendenzen sollten dann wieder an der Tagesordnung sein.

Die Wahl zwischen Pest und Cholera

Sehr gut möglich ist auch, dass wir wie ein Pendel in immer kürzer Zeit zwischen beiden Polen schwanken. Einen Vorgeschmack auf diese Entwicklung gab es während der Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2007 bis 2009. Auch damals wurde der Weg von der Inflation zur Deflation in extrem kurzer Zeit zurückgelegt.

Wobei zu berücksichtigen ist, dass die Schwankungen heute leicht sehr viel größer ausfallen können, weil das Schuldenniveau mächtig angehoben wurde. Oder anders formuliert: Die Klippe, vor der wir heute stehen, ist nicht die des Jahres 2008. Sie führt zwar an den selben Abgrund ist um einiges höher.

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Ein Beitrag von Dr. Bernd Heim.

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