FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein schwacher US-Arbeitsmarktbericht hat am Freitag die Kurse deutscher Staatsanleihen beflügelt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum Nachmittag um 0,60 Prozent auf 135,12 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 2,17 Prozent.
Im Juli hat die US-Wirtschaft überraschend wenig neue Stellen geschaffen und die Arbeitslosenquote erreichte den höchsten Stand seit Oktober 2021. Zudem sind die Stundenlöhne weniger gestiegen als erwartet. Eine Zinssenkung durch die US-Notenbank im September wird damit immer wahrscheinlicher. Einige Beobachter spekulieren bereits über einen großen Zinsschritt um 0,50 Prozentpunkte auf der nächsten Sitzung im September.
Zuletzt ist eine Reihe von US-Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten hinter den Erwartungen zurückgeblieben. "Der US-Arbeitsmarkt gibt Anlass zur Besorgnis", kommentierten Volkswirte der Commerzbank (ETR:CBKG). Die hohen Zinsen würden die Wirtschaft belasten. "Wir halten es jedoch weiterhin für wahrscheinlicher, dass eine Rezession vermieden werden kann."
Eine schwächelnde US-Wirtschaft dürfte sich auch auf die Eurozone und Deutschland auswirken. Die Exporte leiden bereits unter der kriselnden chinesischen Wirtschaft. Damit dürften weitere Zinssenkungen auch in der Eurozone wahrscheinlicher werden.