Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Montag, den 19. Juni, wissen sollte:
1. Verhandlungen zum Brexit beginnen
Der britische Brexit-Minister David Davis und der Chefunterhändler der Europäischen Union Michel Barnier werden am Montag mit den Verhandlungen zum Austritt Großbritanniens aus dem Wirtschaftsraum beginnen, womit ein zwei Jahre andauernder Scheidungsprozess seinen Auftakt nimmt.
Die Diskussionen kommen weniger als zwei Wochen nachdem Theresa May und ihre Konservative Partei ihr Parlamentsmehrheit verloren haben. In ihrem Kampf ums politische Überleben hat May versucht, einen Deal mit der Democratic Unionist Party, einer kleinen protestantischen Partei aus Nordirland / Ulster, zustande zu bringen.
Das Pfund legte gegenüber dem Dollar um 0,2% zu und wurde in New York zu 1,2806 gehandelt (GBP/USD).
Die Märkte haben kaum auf Nachrichten reagiert, dass am Montag ein Van in eine Gruppe von Gläubige fuhr, als diese eine Moschee in London verließen, was einen Toten und mehrere Verletzte zur Folge hatte. Die Polizei geht von einem terroristischen Anschlag aus.
2. Dudley beginnt Woche angefüllt mit Fed-Reden
New York Fed-Chef William Dudley , der als enger Verbündeter der Fed-Vorsitzenden Janet Yellen angesehen wird, beginnt am Montag eine Woche angefüllt mit Fed-Reden und wird heute um 14:00 MEZ vor führenden Unternehmern in Plattsburgh, New York eine Rede halten.
Später wird sich der Präsident der Fed in Chicago Charles Evans auf einem Event in New York zum gegenwärtigen wirtschaftlichen Umfeld und der Geldpolitik äußern.
Es sind die ersten beiden Auftritte von Vertretern der Fed in dieser Woche. Später werden sich noch Fed-Vize Stanley Fischer Jerome Powell zu Wort melden.
Letzte Woche hatte die Fed wie weithin erwartet die Zinsen angehoben und an ihren Plänen für eine weitere Zinserhöhung bis Jahresende festgehalten. Die Zentralbank äußerte sich auch detaillierter über ihre Pläne zum Abbau ihrer aufgeblähten Bilanzsumme von 4,5 Billionen USD.
Trotz der relativ harschen Botschaft blieben am Markt die Zweifel, ob die Fed bis Jahresende die Zinsen tatsächlich in dem von ihr gewünschten Umfang wird anheben können, da zuletzt eine Reihe enttäuschender Konjunkturdaten hereingekommen waren.
Die Händler am Derivatemarkt preisen dem Fed Rate Monitor von Investing.com derzeit die Chancen auf eine Zinserhöhung bei der Fed-Sitzung im September zu weniger als 15% ein, während die Wettquoten für einen Zinsschritt im Dezember bei 35% liegen.
Der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, lag kaum verändert auf 96,87.
3. Macron gewinnt Parlamentsmehrheit
Die Regierung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron hat am Montag versprochen, die Politik in Frankreich zu erneuern, da die endgültige Stimmauszählung zeigte, dass er eine große Mehrheit im Parlament gewonnen hat, die ihm die Umsetzung seines weitreichenden Wachstumsprogramms erlauben sollte.
Macrons in der politischen Mitte angesiedelte Partei La République en Marche (LREM) und ihre Mitte-rechts Verbündeten Modem gewannen im Unterhaus des Parlaments 350 der 577 Sitze. Allerdings ist die Wahlbeteiligung auf ihren niedrigsten Stand in der Nachkriegszeit gesunken.
Der Euro trat sich fest gegenüber dem Dollar und wurde zu 1,1195 gehandelt, während die französischen Aktien einen Kurssprung um 1% hinlegten, ihr größtes Plus seit dem 5. Mai.
4. Aktien weltweit höher
An den meisten Aktienbörsen ging es heute aufwärts, als die Investoren ihre Aufmerksamkeit den politischen Entwicklungen in Europa zuwendeten, während sie auf Kommentare führender Vertreter der Federal Reserve warten.
An der Wall Street zeichnet sich für den technologielastigen Nasdaq 100 Futures ein Anstieg von 36 Punkten oder rund 0,6% ab. Der Bluechip Dow Futures stieg 66 Punkte oder rund 0,3%, während der S&P 500 Futures um 7 Punkte oder etwa 0,3% zulegte.
In Europa stiegen die Aktien auf breiter Front, mit dem deutschen Dax und dem britischen FTSE am Vormittag alle im grünen Bereich, als Banken und Einzelhändler die Erholung anführten.
Zuvor hatte der Handel in Asien mit Gewinne geendet, mit dem japanischen Nikkei wieder über der Marke von 20.000 Punkten.
5. Öl kommt nach Verlusten der vergangenen Woche zurück
Der Ölpreis ist von seinen Verlusten in der letzten Woche zurückgekommen. Die Gewinne sind aber begrenzt, da die Händler die fortdauernden Versuche der führenden Ölexporteure ihre Förderung einzuschränken und die globale Ölflut einzudämmen gegenüber dem unablässigen Anstieg der US-Ölexploration abwägen.
US-Rohöl lag 16 US-Cent oder rund 0,4% höher auf 45,13 USD das Fass, während Brent um 20 US-Cent auf 47,57 USD das Fass gestiegen ist.
Letzte Woche hatte sich WTI um 1,13 USD oder rund 2,4% verbilligt, während der Preis von Brent um 78 US-Cent oder etwa 1,6% gefallen war. Beide Ölsorten haben nunmehr für vier Wochen in Folge Verluste verzeichnet.
Unterdessen haben die US-Ölunternehmen am Freitag erschienenen Daten vom Energiedienstleister Baker Hughes nach, in der 22. Woche in Folge ihre Explorationstätigkeit ausgeweitet, womit sich weitere Produktionserhöhungen abzeichnen.
Die Zunahme der Ölexploration und der Schieferölförderung in den USA hat die Anstrengungen der Opec und anderer Ölproduzenten, durch eine Senkung der Fördermenge, den Markt zu stützen, weitgehend zunichte gemacht.