Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Dienstag, dem 3. April wissen sollte:
1. Wall Street vor Erholung nach gestrigem Ausverkauf
Nachdem US-Aktien ihren schlechtesten Start in den April seit 1929 hingelegt hatten, deuten die Aktienindexfutures für den Dienstag eine leichte Erholung an. Um 11:53 MEZ lag der Bluechip Dow Futures 41 Punkte oder 0,17% höher, der S&P 500 Futures stieg um 9 Punkte oder 0,33%, während der Nasdaq 100 Futures 25 Punkte oder 0,39% hinzugewann.
Gestern waren Aktien an der Wall Street eingebrochen, als Investoren aus Technologieaktien flohen, inmitten neu aufgeflammter Ängste vor einem Handelskrieg, die den Ton an den Aktienbörsen weltweit bestimmten.
Asiatischen Aktien folgten in den Fußstapfen der Wall Street, auch wenn die Verluste der Leitindizes der Region etwas gedämpfter ausfielen. Der japanische Nikkei 225 beendete den Handel am Dienstag 0,5% tiefer, während der Shanghai Composite in China um 0,8% gefallen ist.
An den europäischen Aktienbörsen ging der Handel am Dienstag nach dem viertägigen Feiertagswochenende zu Ostern wieder los. Aktien kamen mit Verlusten zurück in den Handel, da der Einbruch an der Wall Street die Stimmung verdarb. Der Technologiesektor war besonders stark angeschlagen, da europäische Chiphersteller von einem in der Nacht erschienen Report belastet wurden, dass Apple (NASDAQ:AAPL) plant, seine Chips künftig selbst zu produzieren.#
2. Handelsstreit bestimmt die Schlagzeilen
Ängste vor einem ausgewachsenem Handelskrieg zwischen China und den Vereinigten Staaten bestimmen weiter die Aufmerksamkeit der Investoren. Peking hat am Montag neue Zölle von bis zu 25% auf Importe aus den USA in Höhe von etwa 3 Mrd USD erhoben, als Antwort auf die neuen Abgaben in den USA auf Importe von Aluminium und Stahl.
Es wird erwartet, dass US-Präsident Donald Trump in dieser Woche eine neue Liste von Importgütern aus China öffentlich machen wird, die mit US-Zöllen belegt werden sollen, um Peking für erzwungene Technologietransfers zu bestrafen, was die Beziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften weiter belasten dürfte.
China wird auf alle US-Zölle wegen behaupteter Verletzungen von intellektuellem Eigentum in China mit Gegenmaßnahmen in gleicher Höhe, Verhältnis und Intensität antworten, warnte der chinesische Botschafter in den USA Cui Tiankai in einem Interview am Dienstag.
3. Ölpreis bewegt sich nach oben trotz Ängsten vor Überversorgung
Der Ölpreis ist am Dienstag gestiegen, angesichts einer möglichen Verlangsamung des Ausbaus der US-Ölproduktion. Die Aufwärtsbewegung hielt sich allerdings in Grenzen wegen einer Zunahme der Förderung in Russland und Erwartungen auf eine Senkung der Preise für saudisches Öl.
Der Markt kam unter Druck, nachdem bekannt wurde, dass der größte Ölerzeuger der Welt, Russland, im März 10,97 Mio Fass Öl am Tag gefördert hat, nach 10,95 Mio Fass am Tag im Februar, womit die Ölproduktion ein 11-Monatshoch erreicht hat.
Des weiteren wurde berichtet, dass der größte Exporteur Saudi-Arabien den Preis für alle Ölsorten senken will, die er im Mai nach Asien verkauft.
Vor diesem Hintergrund werden die Investoren nun ihre Aufmerksamkeit den wöchentlichen US-Vorratsdaten zuwenden. Das American Petroleum Institute wird heute nach Börsenschluss seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten herausgeben, bevor am Mittwoch das US-Energieinformationsministerium seine amtliche Daten herausgibt. Volkswirte rechnen mit einer Zunahme der Lagerbestände um 1,7 Mio Fass.
Die US-Rohölfutures lagen um 11:54 MEZ um 0,41% höher auf 63,27 USD, während Öl der Sorte Brent sich um 0,44% auf 67,94 USD verteuert hat.
4. Dollar bleibt unter Druck, Fed-Mitglieder äußern sich heute
Der Dollar ist am Dienstag gegenüber den anderen Leitwährungen abgerutscht, da wachsende weltweite Handelskonflikte die Stimmung am Markt weiterhin belasten.
Gegen 11:55 MEZ lag der US-Dollarindex, der die Stärke der US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen widerspiegelt, 0,04% tiefer auf 89,65.
Heute werden aus den USA keine gewichtigen Konjunkturberichte erwartet, sodass die Marktteilnehmer vor allem den Kommentaren zweier Mitglieder der Federal Reserve seine Aufmerksamkeit zukommen lassen wird, um neuen Einblick in die künftige Geldpolitik zu bekommen.
Der Minnesota Fed Präsident Neel Kashkari und Fed Gouverneurin Lael Brainard werden am Dienstag öffentliche Auftritte absolvieren.
5. Spotify bekommt Referenzkurs von 132 USD vor Direktplatzierung
Spotify Technology SA (NYSE:SPOT) schickt sich an eine ungewöhnliche Direktplatzierung anstelle eines gewöhnlichen Börsengangs durchzuführen, um an die Publikumsmärkte zu gehen. Der Handel mit der Aktie soll heute losgehen.
Am Montag legte die New York Stock Exchange den Referenzpreis des Musikstreamingdienstes auf 132 USD fest.
Während die Aktie sich Berichten nach um diesen Wert bewegte, handelt es sich nicht notwendigerweise um den Eröffnungskurs, der von Marktmachern bestimmt werden wird. Der Eröffnungskurs wird von Kauf- und Verkaufsaufträgen bestimmt werden, die die NYSE von Händlern bekommt.
Gestützt auf diese Aufträge wird der Eröffnungspreis dann von einem designierten Marktmacher so festgelegt, dass die Kaufaufträge sich mit den Verkaufsaufträgen decken.