Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Montag, den 24. Juli, wissen sollte:
1. Opec-Sitzung im Rampenlicht
Die Investoren werden heute das mit Spannung erwartete Treffen in Russland im Auge behalten, wo einige Ölmininster aus der Opec und von außerhalb über die Einhaltung des Deals mit dem Kartell zur Verminderung der Produktion diskutieren werden.
Der Überwachungsausschuss, der sich heute im russischen St. Petersburg treffen wird, setzt sich aus den Ölministern der Opec-Länder Kuwait, Algerien und Venezuela, sowie denen der Nichtmitglieder Russland und Oman zusammen. Minister aus Saudi-Arabien und anderen Ländern könnten als Beobachter teilnehmen.
Der saudische Energieminister Khalid al-Falih hat schon klar gemacht, dass es auf der Sitzung keine Diskussion über tiefere Einschnitte in die Ölförderung geben werde, aber die Einführung von Produktionsquoten für Nigeria und Libyen besprochen werden dürfte. Die beiden Länder brauchen sich bisher nicht an Förderquoten zu halten, um es ihnen zu erlauben, ihre Ölproduktion nach Jahren politischer Instabilität wieder aufzubauen.
Eine Entscheidung könnte heute noch kurz nach Ende der Sitzung kommen.
Zuletzt lag US-Rohöl 11 US-Cent oder rund 0,2% höher auf 45,87 USD das Fass, während Brent um 15 US-Cent auf 48,21 USD das Fass gestiegen ist.
2. Alphabets Quartalsergebnis im Fokus
Der Markt wird heute die Berichtssaison in den USA im Auge behalten, wobei vor allem das Ergebnis von Googles Muttergesellschaft Alphabet (NASDAQ:GOOGL) nach der Schlussglocke im Mittelpunkt stehen dürfte. Analysten rechnen mit einem Gewinn pro Aktie von 4,46 USD auf einen Umsatz von 25,64 Mrd. USD.
Logitech (NASDAQ:LOGI) und Anadarko Petroleum (NYSE:APC) berichten ebenfalls nach Börsenschluss.
Vor Handelseröffnung werden unter anderem Halliburton (NYSE:HAL), Hasbro (NASDAQ:HAS), Stanley Black & Decker (F:SWK), Manpower Group (NYSE:MAN), PetMed Express (NASDAQ:PETS) und Arconic (NYSE:ARNC) ihre Zahlen präsentieren.
Die US-Aktienindexfutures deuten für den Börsenstart leichte Verluste an. Der Bluechip Dow Futures gab 36 Punkte oder rund 0,2% ab, der S&P 500 Futures sank um 6 Punkte oder 0,2%, während es mit dem technologielastigen Nasdaq 100 Futures um 11 Punkte oder 0,2% nach unten ging.
3. US-Präsident Trump wird sich zur Gesundheitsreform äußern
US-Präsident Donald Trump wird dem Weißen Haus nach, um 21:15 MEZ ein Statement zur Gesundheitsreform veröffentlichen.
Der Präsident hatte seine Meinung zur Lage des Versuchs der Republikaner im US-Kongress das Gesundheitssystem des Landes umzugestalten am Sonntag in einem Tweet kundgetan.
Quellen nach werden die Republikaner im Senat versuchen womöglich schon am Dienstag eine Abstimmung zur Geschäftsordnung anberaumen, die den Weg für Gesetze zur Beseitigung oder zum Ersatz von Obamacare, Präsident Obamas Gesundheitsreform, freimachen würde. Unklar bleibt allerdings zu welcher Gesetzesversion die Senatoren abstimmen werden.
Die Ermittlungen in die Verbindungen von Donald Trumps Wahlorganisation mit Russland werden ebenfalls ihre Aufmerksamkeit bekommen. Es wird damit gerechnet, dass Trumps Schwiegerson, Jared Kushner, der zudem als hochrangiger Berater im Weißen Haus arbeitet, sich Fragen über seine Kontakte zu russischen Staatsbürgern und Regierungsvertretern stellen muss, wenn er heute vor dem Geheimdienstausschuss des US-Senats befragt werden wird.
Der US-Dollar hat am Montag Verluste gegenüber den anderen Leitwährungen eingesteckt und sich an einem 13-Monatstief entlang bewegt, als er von Sorgen über das politische Chaos in Washington nach unten gezogen wurde.
4. Deutsche Autobauer sinken auf Kartellverdacht
Die Aktien der deutschen Automobilkonzerne erlitten heute Schlagseite und wurden wegen der Unsicherheit über mögliche Strafzahlungen nach unten gezogen, nachdem die europäische Wettbewerbsbehörde mitgeteilt hatte, sie sei dabei Anschuldigungen zu untersuchen, dass die Autobauer ein Kartell betrieben hätten.
Die Volkswagen (DE:VOWG_p) Aktie brach bis Mittag um rund 3% ein, während die Luxushersteller Daimler und BMW um 3,7% bzw. 2,6% tiefer lagen.
Die Nachrichten kamen, nachdem Der Spiegel am Freitag berichtet hatte, dass es zwischen VW, seinen Marken Audi und Porsch, sowie BMW eine Zusammenarbeit gegeben haben könnte, um den Preis von Dieselabgasreinigern über Ausschüsse zu kontrollieren.
Auch am weiteren Markt ging es abwärts. Europäische Aktien steckten tief im Minus, mit dem Dax um 0,7% tiefer, während der FTSE 100 in London um 1% gefallen ist.
5. Privatwirtschaft im Euroraum verliert an Schwung
Die Privatwirtschaft im Euroraum hat im Juli im zweiten Monat in Folge an Schwung verloren, während der Inflationsdruck weiter gesunken ist, stellte eine Blitzumfrage von Markit fest.
Der kombinierte Index, der sowohl den Industrie- als auch den Dienstleistungssektor berücksichtigt, ist auf ein Halbjahrestief von 55,8 gefallen, nach 56,3 im Juni, während ein leichterer Rückgang auf 56,2 erwartet worden war.
In Deutschland, dem wirtschaftlichen Motor des Euroraums, fiel die Wachstumsrate auf ihren niedrigsten Stand seit Januar, während es sich in Frankreich ebenfalls abflachte.
Trotz der Aufgabe der jüngsten Höchststände liegt der Index historische betrachtet auf einem eher hohen Niveau und signalisiert eine der stärksten Wachstumsphasen der vergangenen sechs Jahre.
Der Euro lag gegenüber dem Dollar etwas niedriger auf 1,1655, nachdem er zunächst auf ein 23-Monatshoch von 1,1684 gestiegen war.