Investing.com - In der kommenden Woche werden die Investoren gespannt auf die Sitzung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve am Mittwoch schauen, von der sie sich neue Hinweise auf den Zeitpunkt der nächsten US-Zinserhöhung erhoffen.
Die globalen Finanzmärkte werden auch den monatlichen US-Beschäftigungsbericht vom Freitag im Auge haben, der aufzeigen könnte, ob die größte Volkswirtschaft der Welt in der Lage sein wird, eine Straffung der Geldpolitik vor Jahresende zu verkraften.
Unterdessen wartet der Markt noch auf die Zinsentscheidung der Bank von Japan, die am Mittwoch fallen wird und von der kurz nach der zinspolitischen Neuausrichtung der Bank keine Veränderungen erwartet werden.
Am Donnerstag wird die Bank von England im Mittelpunkt stehen, nachdem Notenbankchef Mark Carney letzte Woche Zweifel am Sinn einer weiteren Lockerung der Geldpolitik geäußert hatte.
Außerdem werden die Händler die Zahlen aus dem chinesischen produzierenden Gewerbe vom Dienstag verfolgen, da es am Markt weiter Sorgen über die Lage in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gibt.
Vor der anstehenden Woche hat Investing.com eine Liste der fünf wichtigsten Wirtschaftsereignisse zusammenstellt, die höchstwahrscheinlich die Märkte bewegen werden.
1. US-Zinsentscheidung
Von der zweitägigen geldpolitischen Sitzung der Federal Reserve werden keine neuen Schritte bezüglich der Zinssätze erwartet, wenn diese am Mittwoch um 20:00 MEZ zu Ende geht.
Die Zentralbank wird auch ihre neuestes Zinsstatement herausgeben, in dem die Investoren nach jeglicher Sprachänderung suchen dürften, die eine klarere Perspektive für eine Zinserhöhung im Dezember in Aussicht stellen könnte.
Eine Zinserhöhung vor der Präsidentschaftswahl am 8. November wird als äußerst unwahrscheinlich angesehen. Die Märkte preisen dem Fed Rate Monitor von Investing.com derzeit die Chance auf eine Zinserhöhung im November mit weniger als 10% ein. Für Dezember wird die Wahrscheinlichkeit auf 75% geschätzt.
2. US-Beschäftigungsbericht vom Oktober
Das US-Arbeitsministerium wird seinen Bericht zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft zum Oktober am Freitag um 14:30 MEZ herausgeben.
Die Konsensusschätzung geht von einem Jobwachstum von 175.000 aus, nachdem im September 156.000 neue Stellen geschaffen worden waren. Für die Arbeitslosenquote leichter Rückgang auf 5,0% erwartet, während für den durchschnittlichen Stundenlohn mit einem Anstieg von 0,3% gerechnet wird, nachdem dieser im Vormonat um 0,2% zugenommen hatte.
Ein guter Arbeitsmarktbericht würde eine Verbesserung der Konjunktur andeuten und eine Erhöhung der Zinssätze in den kommenden Monaten wahrscheinlicher machen, während ein schwacher Report, weitere Unsicherheit in die wirtschaftlichen Aussichten einbringen und die Chancen auf eine straffere Geldpolitk weiter sinken lassen würde.
Neben den Arbeitsmarktdaten sind auf dem Wirtschaftskalender der kommenden Woche aus den USA auch Zahlen zum Wachstum im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor, den Automobilverkäufen, den Privatausgaben, der Inflation, den Auftragseingängen, sowie die monatlichen Außenhandelsdaten.
3. Geldpolitische Entscheidung der japanischen Nationalbank
Die jüngste Zinsentscheidung der Bank von Japan kommt am Dienstag während des Asienhandels. Die Bank wird auch ein Statement zur Geldpolitik herausgeben, welches die Fortschritte bei der Umsetzung des neuen Ansatzes zur Renditesteuerung einschätzen wird.
Der Zentralbankvorsitzende Haruhiko Kuroda wird danach eine Pressekonferenz abhalten, um seine Entscheidungen zu diskutieren.
Eine neue Umfrage von Reuters hatte am Freitag gezeigt, dass mit einem Beibehalten der Negativzinsen auf -0,1% gerechnet wird, während die Bank die Rendite der japanischen Zehnjahresanleihen bei ihrem Zielwert von etwa 0,0% halten dürfte, nachdem sie ihren Fokus im letzten Monat diesem Aspekt zugewendet hatte.
Die Umfrage unter Analysten zeigte auch, dass das die Bank Nettovolumen ihrer Käufe japanischer Staatsanleihen auf dem bisherigen Niveau von etwa 760,96 Milliarden USD beibehalten dürfte.
4. Zinsentscheidung in Großbritannien
Die Bank von England wird am Donnerstag um 13:00 MEZ ihre Zinsfestsetzung und das Protokoll der Sitzung des geldpolitischen Ausschusses herausgeben.
Marktanalysten rechnen mit keiner Änderung der Geldpolitik, nachdem die Ausführungen von Notenbankchef Mark Carney und eine Reihe robuster Konjunkturdaten aus der abgelaufenen Woche die Rezessionsängste für die nächste Zeit weitgehend ausgeräumt hatten.
Die Mehrheit der von Reuters befragten Ökonomen schließen nun für dieses Jahr eine weitere Zinssenkung aus, wobei einige Händler an den Finanzmärkten schon auf den nächsten Zinsschritt nach oben spekulieren.
In Großbritannien kommen am Dienstag Zahlen aus dem produzierenden Gewerbe für Oktober heraus, gefolgt von Berichten aus der Bauwirtschaft am Mittwoch und dem Dienstleistungssektor am Donnerstag.
5. Daten aus chinesischer Industrie vom Oktober
Der chinesischer Verband für Logistik und Wareneinkauf wird am Dienstag um 03:00 MEZ Daten zur Lage im produzierenden Gewerbe im Oktober herausgeben. Dem folgt der Caixin-Index zum produzierenden Gewerbe um 03:45 MEZ.
Der amtliche Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe in China soll den Prognosen nach unverändert auf 50,4 stehenbleiben, während für die Umfrage von Caixin ein leichter Anstieg von 50,1 im Vormonat auf 50,2 erwartet wird.
Ein Wert über 50,0 signalisiert Wachstum, einer darunter deutet auf eine Schrumpfung des Sektors hin.
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