BERLIN (dpa-AFX) - Vor dem "Autogipfel" im Kanzleramt hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt die geplante Unterstützung der Autoindustrie beim Thema Elektromobilität bekräftigt. "Wir sind sehr daran interessiert, dass genau diese Zukunft der automobilen Technologie mit mehr Dynamik vom Kunden angenommen wird", sagte der CSU-Politiker am Dienstag im "ZDF"-Morgenmagazin. Deshalb müssten jetzt die nötigen Entscheidungen für zusätzliche Anreize getroffen werden, um E-Autos schneller auf die Straße zu bekommen.
Ob es die zuletzt diskutierten Kaufprämien geben soll, ließ Dobrindt offen. "Auf was man sich heute verständigen wird, muss man abwarten." Für Dienstagabend hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Vorstandschefs der Branche und das halbe Kabinett zum "Autogipfel" geladen.
Wichtig sei zunächst der Aufbau einer Ladeinfrastruktur, sagte Dobrindt. Kunden würden sich erst für die Fahrzeuge entscheiden, wenn es genügend Möglichkeiten zum Stromtanken gebe. "Das Henne-Ei-Problem muss gelöst werden." Dem Verkehrsminister schweben 15 000 zusätzliche Stromtankstellen im ganzen Land vor. Kosten: 300 Millionen Euro.
Beim Thema Kaufprämie waren zuletzt 4000 bis 5000 Euro für reine E-Autos und 3000 Euro für Hybride mit ergänzendem Verbrennungsmotor im Gespräch. Allerdings pocht Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) darauf, dass sich Steuerzahler und Autoindustrie die möglichen Förderkosten von rund 1,2 Milliarden Euro 50:50 teilen. Dazu sollen die Konzerne zuletzt noch nicht bereit gewesen sein.
Dobrindt sagte, es müsse auf allen Seiten ein großes Interesse daran geben, alternative Antriebe voranzubringen und "dies vielleicht auch schneller, als das marktgetrieben der Fall ist". Neben batteriebetriebenen Elektroautos betreffe das auch Fahrzeuge mit Brennstoffzelle.