KARLSRUHE (dpa-AFX) - Mit Investitionen von rund 3,9 Milliarden Euro hat der Karlsruher Energiekonzern EnBW (ETR:EBKG) in den ersten neun Monaten brutto etwa 40 Prozent mehr für die Energiewende ausgegeben als im Vorjahreszeitraum. "Als großer integrierter Energieversorger investieren wir in alle Bereiche der energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette und nehmen damit eine zentrale Rolle im Umbau des Energiesystems in Deutschland ein", sagte Finanzvorstand Thomas Kusterer laut Mitteilung. Der drittgrößte Energieversorger in Deutschland will diesen Kurs fortsetzen.
"Aktuell haben wir etwa 1,5 Gigawatt erneuerbare Energien im Bau und investieren massiv in den Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze, allen voran in die Windstromtrasse SuedLink, die Ende 2028 in Betrieb gehen soll", erklärte Kusterer. In der Nordsee baut EnBW seit März einen riesigen Offshore-Windpark namens He Dreiht, der Ende 2025 in Betrieb gehen soll. Alle 64 Fundamente seien inzwischen gesetzt worden, heißt es in der Mitteilung.
Hinzu kommen neue Kraftwerke: "Als erster Versorger (NYSE:XLU) bauen wir bereits drei wasserstofffähige Gaskraftwerke, die alte Kohleblöcke ersetzen, wovon das erste bereits im Frühjahr 2025 in Stuttgart-Münster in Betrieb gehen wird", so Kusterer.
In den ersten neun Monate des Jahres sank um das operative Ergebnis ohne Sondereffekte (bereinigtes Ebitda) wie erwartet um knapp ein Viertel auf rund 3,7 Milliarden Euro. Das liege vor allem daran, dass sich die Preisniveaus an den Großhandelsmärkten wieder normalisierten. Wesentliche Ergebnistreiber seien das stabile Netzgeschäft sowie die erneuerbaren Energien gewesen, die in den ersten neun Monaten zusammen 71 Prozent des Gesamtergebnisses ausgemacht hätten. Der bereinigte Konzernüberschuss halbierte sich fast auf rund 1,3 Milliarden Euro.
Mit Rückgängen hatte die EnBW mit ihren mehr als 5,5 Millionen Kundinnen und Kunden und zuletzt fast 29.500 Mitarbeitern (plus 5,0 Prozent) nach einem sehr erfolgreichen Vorjahr gerechnet. Für 2024 erwartet sie weiterhin ein Ergebnis zwischen 4,6 und 5,2 Milliarden Euro.