Die EU-Wettbewerbshüter haben der Übernahme des britischen Brauerei-Riesen SABMiller (DE:SAB) durch den Weltmarktführer Anheuser-Busch InBev unter strengen Auflagen zugestimmt. Anheuser-Busch InBev müsse sich vom Großteil der europäischen SABMiller-Marken trennen, erklärte die EU-Kartellbehörde am Dienstag.
"Die Zustimmung steht unter der Bedingung, dass AB InBev praktisch das gesamte Biergeschäft von SABMiller in Europa verkauft", hieß es in der Erklärung. AB InBev hatte bereits im Dezember eingewilligt, die Marken Peroni und Grolsch abzustoßen. Im April kaufte der japanische Brauerei-Riese Asahi beide für eine ungenannte Summe.
Die EU-Wettbewerbshüter forderten jedoch weitergehende Maßnahmen. So wurde AB InBev aufgefordert, auch die SABMiller-Marken in Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien und der Slowakei zu veräußern. Ohne eine "volle Umsetzung der Auflagen" gebe es kein endgültiges grünes Licht, ließ die EU-Kartellbehörde dazu wissen.
AB InBev will SABMiller für 112 Milliarden Euro aufkaufen. Die Unternehmen sind sich über das Geschäft einig. Im Zuge des Kartellverfahrens hatte SABMiller zudem bereits seine Mehrheitsbeteiligung an der US-Brauerei MillerCoors abgegeben.
Aus dem Hause AB InBev kommen Biere wie Budweiser, Corona, Stella Artois, Leffe oder in Deutschland Beck's und Franziskaner. SABMiller verkauft unter anderem Pilsner Urquell sowie in China das meistverkaufte Bier der Welt, Snow. Im April hatte AB InBev mit Blick auf die chinesischen Kartellwächter angekündigt, auch seine Anteile an Snow zu verkaufen.
AB InBev und SABMiller brauen zusammen fast 60 Milliarden Liter Bier pro Jahr - das ist dreimal so viel wie die niederländische Brauerei Heineken, die derzeitige Nummer drei auf dem Brauereimarkt.