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Euro-Zone und USA marschieren konjunkturell im Gleichschritt

Veröffentlicht am 16.08.2017, 13:42
© Reuters. U.S. dollar, euro and Ukrainian hryvhia banknotes are seen in this picture illustration taken in Kiev

- von Robert-Jan Bartunek und Reinhard Becker

Brüssel/Berlin (Reuters) - Die immer mehr in Fahrt kommende Wirtschaft der Euro-Zone hat im Frühjahr beim Wachstumstempo mit den USA Schritt gehalten.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nahm im zweiten Quartal um 0,6 Prozent zu, wie die Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch mitteilte. Zu Jahresbeginn war das Plus in den 19 Staaten der Währungsunion mit 0,5 Prozent noch etwas niedriger ausgefallen. Von April bis Juni war das Wachstum nun genauso kräftig wie in den USA, die sich konjunkturell bereits wesentlich früher von den Folgen der weltweiten Finanzkrise erholt haben als die Euro-Zone.

"Unterstützt von der besser laufenden Weltwirtschaft und vom Krisenmodus der EZB-Geldpolitik zieht die Wirtschaftsleistung seit einiger Zeit auch bei den Wachstumsnachzüglern im Euro-Raum an", sagte Ökonom Alexander Krüger vom Bankhaus Lampe. Dazu gehört auch Italien, dessen Wirtschaft lange vor sich hin dümpelte. Nun hat sie zumindest den Anschluss an die anderen großen Volkswirtschaften der Währungsunion geschafft. Das BIP zwischen Brenner und Sizilien legte im Frühjahr um 0,4 Prozent zu. Es wuchs damit im selben Tempo wie zu Jahresbeginn.

Die Regierung von Ministerpräsident Paolo Gentiloni strebt dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent an. Die Daten aus dem ersten Halbjahr lassen darauf schließen, dass dieses Ziel übertroffen wird. In Italien stehen Anfang 2018 Wahlen an. Eine konjunkturelle Erholung und spürbare Fortschritte beim Abbau der Arbeitslosigkeit dürften der regierenden Demokratischen Partei zugutekommen. Zuletzt hatte die europafeindliche Fünf-Sterne-Bewegung bei Kommunalwahlen bereits einen Dämpfer erlitten.

NIEDERLANDE WACHSEN BESONDERS KRÄFTIG

© Reuters. U.S. dollar, euro and Ukrainian hryvhia banknotes are seen in this picture illustration taken in Kiev

In den Niederlanden, wo das Lager der EU-Gegner bei den Parlamentswahlen dieses Jahr ebenfalls eine Niederlage hinnehmen musste, brummt die Wirtschaft: Sie legte im Frühjahr um 1,5 Prozent zu und überflügelte damit Frankreich (0,5 Prozent), Deutschland (0,6 Prozent) und selbst Spanien (0,9 Prozent). Ökonom Krüger geht angesichts der breiten konjunkturellen Erholung davon aus, dass das Wachstum dieses Jahr höher ausfallen wird, als es viele Experten noch zu Jahresbeginn auf dem Zettel hatten: "Die Wirtschaft im Euro-Raum wird die Zwei-Prozent-Marke knacken." Auch Bert Colijn von der Bank ING traut ihr eine Zwei vor dem Komma zu: "Aber in der zweiten Jahreshälfte dürfte sich das Wachstum einen Tick verlangsamen."

EZB-Chef Mario Draghi hat angesichts der Konjunkturerholung für den Herbst eine Diskussion in Aussicht gestellt, um über die Zukunft der von der Zentralbank ausgelösten Geldflut zu beraten. Die EZB hat bereits Wertpapiere im Volumen von mehr als zwei Billionen Euro erworben, um die Konjunktur zu stützen und die nach ihrem Geschmack zu niedrige Inflation anzuheizen. Nächstes Jahr könnte sie die monatliche Dosis der Geldspritzen drosseln, wie Experten vermuten.

Jenseits des Atlantiks hatte sich die Wirtschaft nach einer Schwächephase zu Jahresbeginn im Frühjahr wieder berappelt. US-Präsident Donald Trump will das Wachstum mit einer "phänomenalen" Steuerreform und Investitionen auf drei Prozent hochtreiben. Doch selbst die amerikanische Notenbank Fed bezweifelt, dass er die Konjunktur so stark auf Trab bringen kann.

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