FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Willen bekräftigt, im Kampf gegen einen zu schwachen Preisauftrieb notfalls auch unkonventionelle Mittel einzusetzen. Der EZB-Rat sei sich in dieser Linie einig, heißt es im Monatsbericht der Notenbank vom Donnerstag. Der Rat sei fest entschlossen, die Geldpolitik locker zu halten und falls notwendig schnell zu handeln. Eine zusätzliche Lockerung werde nicht ausgeschlossen.
Im Anschluss an die jüngste Zinssitzung Anfang April hatte EZB-Chef Mario Draghi eine Reihe unkonventioneller Instrumente angesprochen, die zum Einsatz kommen könnten. Unter anderem nannte er die Möglichkeit breitangelegter Wertpapierkäufe, wie sie seit längerem andere große Notenbanken tätigen. Zugleich verwies er auf Schwierigkeiten, die mit der Ausgestaltung eines für den Währungsraum geeigneten Programms verbunden seien.
Grund der Debatte ist die gegenwärtig schwache Teuerung im Euroraum. Im März war die Inflationsrate mit 0,5 Prozent auf den tiefsten Stand seit Ende 2009 gefallen. Einige Analysten befürchten, dass der Währungsraum in eine Phase mit auf breiter Front fallenden Preise abgleiten könnte, was die konjunkturelle Erholung gefährden würde. Derartige Deflationsrisiken sieht die EZB derzeit jedoch nicht.