Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute ihre dritte Zinssenkung des Jahres vorgenommen. Als Gründe nannte sie eine bessere Kontrolle der Inflation und einen sich verschlechternden wirtschaftlichen Ausblick in der Eurozone.
Nach der Zinsentscheidung verzeichnete der Euro zunächst einen Anstieg, fiel jedoch nach der Veröffentlichung starker US-Wirtschaftsdaten wieder ab.
Zuletzt wurde der Euro mit einem Minus von 0,25% bei 1,0836 US-Dollar gehandelt, verglichen mit 1,0863 US-Dollar vor der EZB-Ankündigung.
Der europäische STOXX 600 Index, der die 600 größten börsennotierten Unternehmen Europas umfasst, legte um 0,8% zu. Die Rendite der zehnjährigen deutschen Staatsanleihen, die als Benchmark für die Eurozone gilt, stieg um 3 Basispunkte auf 2,21%, was auf leicht sinkende Anleihekurse hindeutet.
Branchenexperten haben sich zur Entscheidung der EZB geäußert. Robert Farago, Leiter der strategischen Asset-Allokation bei Hargreaves Lansdown in Großbritannien, kommentierte das langsame Wachstum in Europa und deutete an, dass weitere Zinssenkungen der EZB zu erwarten seien.
Er betonte die Bedeutung der wirtschaftlichen Entwicklungen in den USA gegenüber denen in Europa, da Zinsentscheidungen in den USA angesichts der starken Wirtschaft schwieriger seien.
Dean Turner, Chefökonom für die Eurozone bei UBS Global Wealth Management in London, rechnet mit weiteren EZB-Zinssenkungen bis Juni nächsten Jahres und erwartet, dass der Einlagensatz 2% erreichen wird.
Turner prognostiziert zudem, dass kleine und mittelgroße Unternehmen in der Eurozone von den Zinssenkungen der EZB profitieren werden. Er erwartet auch, dass sich der Euro in den kommenden Monaten gegenüber dem US-Dollar gut entwickeln wird.
Roberto Mialich, Devisenstratege bei UniCredit in Mailand, bestätigte, dass die Maßnahmen der EZB den Erwartungen entsprachen und von Wirtschaftsdaten abhängig seien. Seema Shah, Chefstrategin bei Principal Asset Management in London, argumentierte für die Notwendigkeit aufeinanderfolgender Zinssenkungen durch die EZB angesichts der schwierigen Lage der Wirtschaft im Euroraum.
Carsten Brzeski, Global Head of Macro bei ING in Frankfurt, wies darauf hin, dass die schnelle Entscheidung der EZB für eine erneute Zinssenkung auf eine verstärkte Besorgnis um die Wachstumsaussichten der Eurozone hindeutet. Matthew Landon, Global Market Strategist bei JPMorgan Private Bank in London, erwartet sequenzielle Zinssenkungen bis ins Jahr 2025 und sieht europäische Vermögenswerte, insbesondere den Euro, unter Druck.
Mark Wall, Chefvolkswirt für Europa bei der Deutschen Bank in London, bezeichnete die Zinssenkung als bedeutenden Schritt, der auf eine schnellere Normalisierung der Geldpolitik hindeutet. Arne Petimezas, Forschungsdirektor bei AFS Group in Amsterdam, zeigte sich überrascht, dass die EZB trotz des Musters der jüngsten Senkungen keinen Lockerungszyklus eingeräumt hat.
Abschließend betonte Marchel Alexandrovich, Ökonom bei Saltmarsh Economics in London, dass dies das erste Mal seit 2011 sei, dass die EZB die Zinsen bei aufeinanderfolgenden Sitzungen gesenkt hat, und erwartet eine weitere Senkung im Dezember. Die EZB scheint entschlossen, die Zinssätze weiter in Richtung eines neutralen Niveaus anzupassen, während der Inflationsdruck nachlässt.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
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