Frankfurt/Madrid (Reuters) - Die EZB stößt aus Sicht des niederländischen Notenbank-Chefs Klaas Knot mit ihren geldpolitischen Mitteln zur Ankurbelung der Konjunktur allmählich an Grenzen.
"Was Geldpolitik erreichen kann, das Wachstum betreffend, ist sehr eingeschränkt", sagte Knot am Mittwoch auf einer Konferenz in Madrid. "Der geldpolitische Anreiz erreicht seine Grenzen und hat, wenn er zu lange beibehalten wird, negative Nebeneffekte." Dazu zählte Knot unter anderem Ungleichgewichte in der Wirtschaft.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hält schon seit längerem ihre Geldschleusen weit offen. Der Leitzins liegt inzwischen seit März bei 0,0 Prozent. Zudem müssen Banken Strafzinsen bezahlen, wenn sie über Nacht bei der EZB Geld horten - der Einlagensatz beträgt derzeit minus 0,4 Prozent. Die Notenbank kauf außerdem seit März 2015 in großem Stil Staatsanleihen und andere Wertpapiere auf, um so für mehr Wachstum und Inflation im Währungsraum zu sorgen. Der Gesamtumfang des Programms ist inzwischen auf 1,74 Billionen Euro angelegt.