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EZB-Vorschau: QE-Tendenz, Euro und Draghi-Kommentare im Fokus

Veröffentlicht am 06.09.2017, 10:09
© Reuters.  Märkte gehen vor Oktober nicht von Einzelheiten zu EZB-Straffung aus
EUR/USD
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Investing.com - Die Spannung im Vorfeld der aktuellen geldpolitischen Entscheidung der Europäischen Zentralbank schwand in den vergangenen Wochen. Experten und Märkte mussten erkennen, dass die Währungsbehörde der EU keine großen Signale in Bezug auf den weiteren Verlauf ihres Vermögenswerte-Kaufprogramms liefern wird.

Der aktuelle Zinsentscheid der EZB wird heute um 11:45 Uhr GMT oder 07:45 Uhr ET erwartet. Von großen Veränderungen wird nicht ausgegangen.

Im Mittelpunkt des Interesses steht die anschließende Pressekonferenz mit Präsident Mario Draghi. Die Anleger erhoffen sich mehr Hinweise auf den Zeitpunkt und die Vorgehensweise bei der Reduzierung des massiven QE-Programms in Höhe von monatlich 60 Mrd. Euro (71,7 Mrd. US-Dollar).

Handfeste Details werden erst im Oktober erwartet.

Die Mehrheit der Experten hat ihre Erwartungen in Bezug auf Ankündigungen der Zentralbank zu ihren Plänen zurückgeschraubt.

46 der 66 Wirtschaftswissenschaftler gaben in einer von 28. Bis 31. August von Reuters durchgeführten Umfrage an, dass sie erst im Oktober von Veränderungen ausgehen.

Nur drei Wochen vor der aktuellen Umfrage gaben über die Hälfte der Wirtschaftswissenschaftler an, sie rechneten mit einer Ankündigung im September.

Inzwischen sind es nur 15 Experten. Fünf weitere Ökonomen gehen davon aus, dass die Märkte bis Dezember warten müssen.

Die Umfrage wurde vor einem Bloomberg-Bericht durchgeführt, der sich auf EZB-Quellen stützt. Diesen Quellen zufolge wird der EZB-Rat möglicherweise nicht in der Lage sein, eine Entscheidung über den Staatsanleihekaufplan für nächstes Jahr zu fällen, bevor das aktuelle Programm am Ende des Jahres ausläuft.

Sieht man sich Kundenmitteilungen an, so findet man fast überall, dass die Experten größtenteils der Ansicht sind, September sei zu früh für handfeste Details. Die Erwartungen verschieben sich immer weiter in Richtung 26. Oktober.

Verschiebung der QE-Tendenz

Das bedeutet nicht, dass es bei der aktuellen Stellungnahme und der anschließenden Pressekonferenz auf nichts zu achten gibt.

„Wir gehen davon aus, dass die EZB durch eine Änderung ihrer Forward Guidance Andeutungen in Bezug auf Drosselung des QE-Programms machen wird, die dann am Ende des Jahres offiziell verkündet wird“ so Morgan Stanley in seiner Kundenmitteilung.

„Was die Bereitschaft angeht, das QE-Programm notfalls auszuweiten oder verlängern, so dürfte die Bank den Hinweis auf Ausweitung fallen und sich die Option auf Verlängerung offenlassen.“

Euro im Fokus

Weiterhin präsentiert die EZB aktualisierte Wirtschaftsprognosen: Wachstumsaussichten werden voraussichtlich leicht angehoben, Inflationsprognosen dagegen leicht gesenkt. Daher wird auch jeglichen Bezugnahmen auf die Stärke des Euro großes Gewicht beigemessen.

Währen Draghi und seine Mannschaft Schwierigkeiten damit haben, die Inflation in Richtung der 2-Prozent-Marke zu heben, warnen bereits mehrere Analysten vor den Folgen eines starken Euros.

Societe Generale rechnete aus, dass eine zehnprozentige Aufwertung von EUR/USD zu einer Reduzierung der Inflation um 30 Prozentpunkte in den nächsten sechs Quartalen führen könnte. Goldman Sachs stellt fest, dass ein höherer Wechselkurs die Position der Eurozone beim Absorbieren der negativen Impulse von dem globalen Wachstum schwächen würde.

„Mario Draghi wird höchstwahrscheinlich seine Besorgnis darüber äußern und ausdrücklich erwähnen, dass der starke Euro der Hauptgrund für das Senken der EZB-Inflationsprognosen sei, und dass weiteres Risiko bestehe,“ so Analysten von Danske Bank in ihrer Vorschau.

„Gleichzeitig dürfte er auch einen hawkisheren Ton anschlagen, weil die Wachstumsdynamik weiterhin stark bleibt. Dies war ursprünglich eines seiner Argument für letztendlichen Anstieg der Inflation.“

Wirtschaftswissenschaftler von ING stimmen zu, dass der starke Euro die EZB bei ihrer Tonwahl in Bezug auf Reduzierung des Programms vorsichtig macht. Ihrer Meinung nach hat die Zentralbank zwei Optionen:

„Entweder sie gibt Details für eine äußerst dovishe Reduzierung ab Januar bekannt und hofft, dass vollständige Transparenz für Ruhe sorgen wird, oder sie versucht eine Balance zwischen vorsichtigen Hinweisen auf die Reduzierung und dovishen Bemerkungen wie etwa Warnungen vor ungerechtfertigten Straffungen finanzieller Bedingungen zur Beruhigung der Märkte.“

„Die EZB dürfte sich in Bezug auf die erste Option wahrscheinlich noch nicht einig sein, deshalb gehen wir davon aus, dass es am Donnerstag eher darum gehen wird, was Draghi nicht sagt.“

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