* Auch Beiersdorf kann nicht überzeugen
* Erleichterung über Metro-Zahlen
(neu: Siemens, SGL, BASF)
Frankfurt, 12. Jan (Reuters) - Enttäuschung über den
Zwischenbericht von Alcoa hat am Dienstag die Kurse am
deutschen Aktienmarkt ins Minus gedrückt. Der Dax<.GDAXI>
rutschte bis zum späten Vormittag um fast ein Prozent auf 5983
Punkte ab. "Alcoa hat die Stimmung verschlechtert", sagte ein
Händler. Der Aluminiumkonzern hatte zum Auftakt der
US-Bilanzsaison am Vorabend für das vierte Quartal überraschend
einen Verlust ausgewiesen. "Das ist kein gutes Omen für die
Bilanzsaison", warnte ein Händler. In den USA werden in dieser
Woche auch noch Intel und JP Morgan Zahlen
vorlegen.
In Frankfurt kam auch Beiersdorf mit seinen
vorläufigen Zahlen zum Gesamtjahr bei den Anlegern nicht so gut
an. Der Kosmetikkonzern hatte für das vergangene Jahr einen
Umsatzeinbruch ausgewiesen, zugleich aber dank Einsparungen und
Werbung die Renditeziele erreicht. Es habe eine positive
Überraschung gefehlt, stellten Händler und Analysten
gleichermaßen fest. Die Aktien fielen um bis zu drei Prozent auf
43,77 Euro und waren damit im Dax das Schlusslicht.
Dagegen blieb bei den Umsatzzahlen des Handelskonzerns
Metro die von vielen seit Tagen erwartete
Hiobsbotschaft aus. "Die Gerüchte über extrem schlechte Zahlen
waren wohl übertrieben", fasste ein Händler zusammen. Die
Erleichterung der Anleger verhalf den Aktien zu einem Plus von
bis zu zwei Prozent.
Charttechnische Verkaufssignale drückten die Aktien von
BASF um drei Prozent ins Minus. Unter Druck waren auch
die Bankenwerte, wofür Händler aber keine konkrete Begründung
hatten. Deutsche Bank fielen um 1,6 Prozent und
Commerzbank um 1,7 Prozent.
Mit einem Kursanstieg von zeitweise 1,9 Prozent setzten sich
am Morgen Siemens an die Dax-Spitze. Die Analysten von
Credit Suisse hatten ihre Gewinnschätzungen um fünf bis sechs
Prozent angehoben und die "outperform"-Empfehlung bekräftigt.
CONTI SETZEN IM MDAX TALFAHRT FORT
Im MDax<.MDAXI> hievte eine Kaufempfehlung von Goldman Sachs
die Aktien von SGL Group um sechs Prozent auf 23,95
Euro in die Höhe.
Auf der Verliererseite standen dagegen die
Conti-Aktien mit einem Minus von über sieben Prozent
auf 41,38 Euro. Der Autozulieferer hatte am Vorabend erklärt,
frühestens für das Geschäftsjahr 2011 wieder eine Dividende
zahlen zu können. Zudem sind die restlichen Conti-Aktien aus der
Kapitalerhöhung zu je 40 Euro bei institutionellen Anlegern
platziert worden. Conti hatten in der ersten Handelswoche des
neuen Jahres 18 Prozent zugelegt. "Da waren sie wohl zu weit
vorgelaufen", erklärte ein Händler.
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Kathrin Schich)
