Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

FOKUS 1-Erleichterung über Hilfspakete schiebt Dax weiter an

Veröffentlicht am 14.10.2008, 11:37

Frankfurt, 14. Okt (Reuters) - Erleichterung über die Hilfspakete der europäischen Regierungen für die angeschlagene Finanzbranche hat den Dax<.GDAXI> am Dienstag weiter nach oben getragen. Der Leitindex stieg bis zum späten Vormittag um vier Prozent auf 5270 Punkte und machte damit weiteren Boden gut. Auch in London, Paris und Zürich zogen die Aktienkurse - getragen meist von den Finanzwerten - um rund vier Prozent an. In Tokio hatte die Börse den höchsten Tagesgewinn in ihrer fast 60-jährigen Geschichte verzeichnet.

"Das ist immer noch das große Aufatmen", sagte ein Händler. "Aber ich glaube nicht, dass es von hier aus nur noch nach oben gehen kann." Ein anderer fügte hinzu: "Das Fundament ist sehr fragil." Das Vertrauen in die Finanzwirtschaft könne nur langsam wieder aufgebaut werden. In der Vorwoche hatte der Dax im Sog der Finanzkrise über 22 Prozent verloren, bevor er am Montag mit dem höchsten prozentualen Gewinn seiner 20-jährigen Geschichte elf Prozent aufholte.

Die Ankündigung der europäischen Regierungen, den Banken mit milliardenschweren Garantien und gegebenenfalls Kapitalspritzen unter die Arme zu greifen, beendete vorläufig den freien Fall der Börsen. Auch die US-Regierung plant direkte Beteiligungen an strauchelnden Banken. Noch am Dienstag wolle das Finanzministerium den Kauf von Anteilen an mehreren Großbanken bekanntgeben, hieß es. Zudem sollen bestimmte Verbindlichkeiten im Interbankenhandel garantiert werden. In der Euro-Zone stockt die Umverteilung am Geldmarkt weiter. So parkten die Banken ihre überschüssige Liquidität am Montag weiter lieber bei der Notenbank, als sie einer anderen Bank zur Verfügung zu stellen.

ANLEGER NEHMEN BERICHTSSAISON INS VISIER

"Die weitere Entwicklung des Aktienmarktes wird stark von der bevorstehenden Bilanzsaison und den Ausblicken der Unternehmen abhängen, da das Rezessionsthema stärker in den Vordergrund rückt", erklärte Aktienstratege Thomas Grüner von der Landesbank Berlin. In den USA nimmt die Berichtssaison diese Woche Fahrt auf. Am Dienstagabend steht nach US-Börsenschluss der Zwischenbericht von Intel auf dem Terminkalender. Zudem stehen Quartalszahlen von Johnson & Johnson sowie PepsiCo an. "Bei der jetzt anlaufenden Bilanzsaison wird sich zeigen, inwieweit die Krise die Realwirtschaft schon erreicht hat", sagte ein Händler.

Der deutlich schlechter als erwartet ausgefallene ZEW-Konjunkturindex, der die Erwartungen der Finanzmarktprofis misst, und die Senkung der Wachstumsprognosen für Deutschland durch die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute bremsten am Dienstag den Dax zunächst kaum. Vieles sei in den Kursen schon berücksichtigt, erklärten Händler.

FINANZWERTE HOLEN WEITER AUF

Die größten Gewinner waren auch am Dienstag die Finanzwerte, allen voran die Hypo Real Estate mit einem Plus von rund 40 Prozent. Händler sagten, dies sei eine technische Erholung, nachdem die Aktie seit Jahresbeginn rund 80 Prozent eingebüßt hat. Zu den größten Gewinnern zählten auch die Aktien der Deutschen Bank mit einem Plus von fast 14 Prozent und Commerzbank mit plus elf Prozent.

Auch die Autowerte holten auf. So stiegen Daimler um acht Prozent und BMW um vier Prozent. Die in den vergangenen Wochen arg gebeutelte Aktien von ThyssenKrupp stiegen um fast zehn Prozent.

VW-Aktien, die seit Tagen auffällig gegen den Markt tendieren, fielen dagegen um über sechs Prozent. Händler hatten - wie auch bei den starken Kursgewinnen der letzten Woche - keine Erklärung für die Kursbewegung.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Olaf Brenner)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.