* Gewinnwarnung von Societe Generale drückt Banktitel
* Infineon- und ThyssenKrupp-Aktien nach Analystenlob höher
* Rheinmetall nach Bündnis mit MAN gefragt
(neu: TUI, Continental, weitere Händleraussagen)
Frankfurt, 13. Jan (Reuters) - Angeführt von Kursgewinnen
bei Infineon hat sich der Dax<.GDAXI> am Mittwoch
leicht im Plus gehalten. Der Leitindex notierte am Mittag 0,4
Prozent höher bei 5965 Punkten. Am Vortag war er noch belastet
von der Straffung der Geldpolitik in China und enttäuschenden
Quartalszahlen des US-Aluminiumkonzerns Alcoa deutlich
gefallen. "Der Markt hat sich beruhigt, aber solange er noch
nicht wieder über 6000 Punkte steigt, besteht die Gefahr eines
Rücksetzers", sagte ein Händler. Börsianer sehen darin
allerdings auch Chancen. "Wenn der Dax um einiges gefallen ist,
dürften viele dann aber wieder verstärkt kaufen",
prognostizierte ein weiterer Händler.
Der vom Statistischen Bundesamt verkündete Einbruch des
deutschen Bruttoinlandsproduktes 2009 um fünf Prozent
beeinflusste die Kurse kaum. Damit sei bereits gerechnet worden,
erklärten Börsianer.
Ganz oben in der Gewinnerliste im Dax standen die Aktien von
Infineon mit einem Plus von 4,2 Prozent auf 4,15 Euro.
Die Analysten von Goldman Sachs setzten die Papiere des
Halbleiterherstellers, die im Frühjahr 2009 nicht einmal mehr 40
Cent wert waren, auf eine Empfehlungsliste und erhöhten das
Kursziel auf sechs Euro. Eine wichtige Stütze des Dax waren die
Aktien von Bayer mit einem Kursgewinn von 1,7 Prozent.
Die Aktien des Stahlkonzerns ThyssenKrupp profitierten
von positiven Studien von Bank of America/Merrill Lynch sowie
Morgan Stanley und stiegen um 1,7 Prozent. Die Papiere des
Düngemittel- und Salzherstellers K+S kletterten um 1,5
Prozent nach einer Kurszielerhöhung durch JP Morgan.
GEWINNWARNUNG VON SOCGEN ZIEHT BANKEN NACH UNTEN
Auf die Stimmung am Parkett drückte die Gewinnwarnung der
französischen Großbank Societe Generale. Das Geldhaus
rechnet für das vierte Quartal 2009 aufgrund von Abschreibungen
auf riskante Anlagen nur noch mit einem leichten Gewinn. Die
SocGen-Aktien fielen im Pariser CAC40<.FCHI> um 3,7 Prozent und
zogen andere europäische Bankaktien mit nach unten. Der
Stoxx-Branchenindex<.SX7P> gab 0,7 Prozent nach. In Frankfurt
fielen Deutsche Bank um 1,6 Prozent, UBS
gaben in Zürich um 0,8 Prozent nach, Barclays verloren
in London 1,5 Prozent. Händlern zufolge lastete zudem die
Aussicht auf eine Sondersteuer für Banken in den USA auf der
Branche. US-Präsident Barack Obama will Kreisen zufolge am
Donnerstag eine Sonderabgabe für die mit Steuergeldern
geretteten Geldhäuser ankündigen.
Die Gründung eines gemeinsamen Rüstungsunternehmens mit
MAN half den Aktien von Rheinmetall auf die
Sprünge. Laut DZ Bank ist durch die neue Firma für Rheinmetall
eine jährliche Gewinnsteigerung von fünf Prozent ab 2012
realistisch. Die Papiere waren mit einem Anstieg von 4,6 Prozent
einer der größten MDax<.MDAXI>-Gewinner. An der Spitze des
Nebenwerte-Index standen die an den Vortagen schwachen Papiere
des Autozulieferers Continental mit einem Plus von 5,7
Prozent. TUI-Aktien profitierten von Spekulationen
über eine Reduzierung ihres Anteils an der angeschlagenen
Reederei Hapag-LLoyd[HPLG.UL]. Sie verteuerten sich um 4,5
Prozent.
Im TecDax<.TECDAX> stießen die Anleger Freenet ab.
Die Aktien des Mobilfunkdienstleisters fielen um 1,8 Prozent auf
9,08 Euro, nachdem die Beteiligungsgesellschaft Permira ihren
restlichen Anteil an Freenet von 10,1 Prozent verkauft hatte.
Händlern zufolge sollen die Anteilsscheine zu 8,80 Euro je Stück
platziert worden sein.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Ralf Banser)
